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Landschaft - Strände und Kliffs

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Sønderby Klint, Fünen
 

Das ca. 3 km lange und bis 25 Meter hohe Sønderby Klint liegt am Ostufer des Lillebælt, etwa gegenüber Halk Hoved.
Es besteht  -  so wie es gegenwärtig aufgeschlossen ist  -  aus teilweise gestauchten Geschiebemergeln und Schmelzwassersanden der drei weichselzeitlichen Eis-Vorstöße.
Mit hohem Anteil vertreten sind geschichtete Sande, darunter auch auffallend kiesreiche.
Der Strand an der Basis des Kliffs ist deshalb besonders reich an Geröllen in variierenden Größen und wird gern von Steinsammlern aufgesucht.
 
Das Steinpflaster des Strandes am Sønderby Klint ist eben aus diesem Grund sicherlich weniger einladend für Spaziergänger als vielmehr für Freunde des skandinavischen Kristallins.
(Aber   -  laut Infotafel am Parkplatz spricht der Strandabschnitt auch Angler an... auf Meerforellen.)
 
Der Sand- und Kiesreichtum ist an den Kliff-Aufschlüssen leicht zu erkennen.
Wechselnde Strömungsverhältnisse des Schmelzwassers führten entweder zur Ablagerung von feinkörnig-fluviatilen Fraktionen oder zur Ablagerung von sandarmen, dafür besonders kies- und geröllreichen Partien.
 
Grauer Geschiebemergel, datiert in den "Nordøstfremstød" (Nordost-Eis, mittlere Weichsel), ist als breite, meist schräg gestellte Bahn an einigen Stellen im Kliff auszumachen (3 Bilder unten links). Lehmiger Mergel aus dem letzten Weichsel-Vorstoß (Jungbalt = Mecklenburger Phase) liegt ähnlich wie in anderen dänischen Küstenkliffs als dünne Decke über den älteren gestauchten Ablagerungen (im Bild rechts über feinem, geschichtetem Schmelzwassersand). 
 
Die fein geschichteten Sande sind am oberen Rand des Kliffs an einigen Stellen recht deutlich zu sehen  -  wenn auch notgedrungen aus einiger Entfernung. Gut ist aber zu erkennen die gelbliche Farbe des "gule sand". Sie geht auf Eisenoxide zurück und ist charakteristisch für Schmelzwassersand  -  im Unterschied zu weißen Strand- oder Flugsanden.
       
Eisenausfällung und -anreicherung finden wir auch in Geröllhorizonten. Sie führen zu Belägen und Verkrustungen durch rostbraunes Eisenoxid. Das ist im Hang zu sehen  -  und an den betreffenden, auf den Strand gefallenen Steinen.
     
Wer mit Interesse an Gesteinen am Strand unterwegs ist, wird einem reichen Geschiebespektrum aus dem skandinavischen Raum begegnen. Ein paar Beispiele:
Südschweden Åland-Archipel Südnorwegen Mittelschweden Südwestschweden
Paläozoische Flinte, div. Metamorphite, Quarzite mit Spurenfossilien ... sind häufig vertreten:
Zu den selteneren Funden gehören Granite des Lemland-Typs (im südlichen Åland-Archipel anstehend). Hier lagen zwei Varianten im Abstand von wenigen Metern:
       
       
Sønderby Klint ist sicher kein Ort, der Touristen anlockt  -  wie es am Dovns Klint oder Ristinge Klint der Fall ist. Es ist eher ein Fall für Spezialisten, aber dann ein lohnender...
Anmarsch vom Parkplatz aus...  Blick auf Helnæs Rückweg zum Parkplatz... 
         
         
 
Literatur:
Larsen G. 2002: "Fyn og Øerne" in der Reihe Geologisk Set (Geografforlaget)
 
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