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Berichte  -  Reisen

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Südschweden

Stationen einer Reise, Juli 2011        2. Teil

   
   9    Vulkanite südlich von Vimmerby     -    
   
  Durch die von A. P. Meyer in deutscher Übersetzung vorliegende Dissertationsschrift von L. Persson (1973) über die Vulkanite im Gebiet südlich von Vimmerby kam die Anregung, auf den Spuren und mit den Hinweisen dieser Abhandlung unterwegs zu sein und möglichst viel zu finden und kennenzulernen.
Einige der von Persson beschriebenen Lokalitäten konnten aufgesucht werden.
Bei den hälleflintartigen Vulkaniten in dieser Region begegnet man einem besonders großen Spektrum verschiedener, meist fluidaler Gefüge.
Bei den Fundstellen handelt es sich sowohl um kleine Straßen- als auch um Geländeaufschlüsse (z. B. Felsenrippen auf Bergkuppen). Es konnte kein glanzvolles Probenmaterial entnommen werden, da die Gesteine meist massiv, hart und splittrig sind  -  aber es konnten Eindrücke von einer Vielfalt interessanter Gefüge gewonnen werden  -  die wir so oder ähnlich durchaus hin und wieder bei uns am Strand wiederfinden.
 
  mehr Gesteinsbilder (auch Detail- und Nahaufnahmen) zu den einzelnen Varianten unter:
http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/metamorphite/haelleflinta/vimmerby-vulkanite/vimmerby_vulkanite.html
   
Dieser schlierige Vulkanit zeigt sein Fließgefüge am deutlichsten in der Verwitterungsrinde. Im frischen Anschlag überrascht er durch eine leuchtend rote Gesteinsfarbe. Straßenaufschluss südlich von Ekelid.
  Etwas weiter nördlich, am Ort
  Ekelid, ist der Porphyr
  aschegrau, ignimbritisch 
  und ausgesprochen hart 
  splitternd.
mit "Profil"...
 
Der Gisseskalle (durch einen ausgewiesenen Wanderpfad gut zugänglich) gewährt einen schönen Ausblick über die kuppige und weitgehend bewaldete Landschaft. Die vom Eis glatt geschliffene und an vielen Stellen vegetationsfreie Bergkuppe offenbart einen dunklen ignimbritischen Porphyr. Glücklicherweise gab es neben einem kürzlich errichteten Sendemasten ausreichend Gesteinsbruch, um auch etwas frisches Gefüge betrachten zu können.
 
Recht anders war die Geländesituation auf dem Hästhagsberget: ein überwachsener Felsriegel auf einer bewaldeten Kuppe, der Weg dorthin weitgehend ungebahnt. Der Fels bot wieder eine neue Variante: zwar ein ebenfalls dunkler, partiell ignimbritischer Porphyr, aber hier mit vielen hellen Plagioklaseinsprenglingen.
 
Auch die angegebene Lokalität Gåskullen bei einem einsamen Gehöft bestand aus einem aufragenden Gesteinshärtling im Wald. Entsprechend eingeschränkt waren die Möglichkeiten, aussagekräftige, frische Bruchstellen zu Gesicht zu bekommen. Zu erkennen gab sich ein brekziös-fluidaler Vulkanit mit sehr eigenwillig bewegtem, vielgestaltigem Gefüge. Davon hätte man gerne mehr gesehen...
 
Das galt auch für einen Fels (möglicherweise nicht anstehend) auf einer Lichtung nahe Faggemåla mit einem interessanten, fluidalen Gefüge  -  der von jeder seiner Seiten ein unterschiedliches Oberflächenbild bot.
 
Ein großer, bekannter und viel besuchter Straßenaufschluss in Lönneberga (im Silverdalen) präsentiert Varianten eines rötlichen, umkristallisierten Lapillituffs, mit eingeschalteten, hochgestellten Lagen eines feineren, grünlichen kristallinen Tuffs.
   
Eingeschaltete hellgelbliche Tuff-Lagen sind auch an einem großen Straßenaufschluss an der Straße 23 südlich von Storebro zu sehen.
   
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   10     Vulkanite am Kolsjön
   
Im Gebiet südlich und östlich des Kolsjön sind ebenfalls schön ausgebildete körnige Agglomeratlaven (Lapillituffe) und umkristallisierte Rhyolithe mit Fluidaltextur zu finden. Meist sah man es den kleinen Straßenaufschlüssen an, dass auch andere Interessierte hier mit dem Gesteinshammer zugange gewesen waren.
 
Ein kleiner Wegeaufschluss zwischen Kulla und Kulltorp. Das Gestein ist ein Lapillituff, ähnlich dem bei Karlstorp, südöstlich Vimmarp.
(siehe http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/metamorphite/haelleflinta/kolsjoen/karlstorp.html)
 
Ein kleiner Aufschluss an der Straße zwischen Kulla und Källeberg. Das Gestein ein schlierig-körniges Agglomerat, partiell ist es auch hälleflintartig dicht.
 
Und ein kleiner (aber durchaus frequentierter) Aufschluss am Straßenabzweig zum Kolsjön (Badestelle). Hier ist das Gestein hälleflintartig dicht, schlierig, mit kleinen Einschlüssen.  
     
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   11    Granitgebiet am Linden    -   ein roter Kalifeldspatgranit von Småland 
   
Nicht jeder "Uthammar-Granit", den wir am Strand finden, stammt tatsächlich von Uthammar. Das Granitgebiet südlich von Lönneberga beispielsweise zeigt uns viele Aufschlüsse mit grobkörnigen, rot-weiß gesprenkelten Kalifeldspatgraniten, die dem Uthammar-Granit ausgesprochen ähnlich sehen. Aufschluss nördlich von Haddarp (S Lönneberga).
Weiter westlich, im Gebiet des Linden, ist der Granit weniger ausgeprägt rot und entspricht mehr den häufigen grobkörnigen, rötlichen Småland-Graniten.
   
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   12    Sjögelö   -   ein roter Gangporphyr 
 
Auf diesen kleinen Aufschluss des schönen, roten Gangporphyrs stieß ich eher zufällig, es gab keine gezielte Ortsangabe. Das Gestein tritt in mehreren schmalen Gängen im Granitgebiet SW Mariannelund auf. Es hat, zumal als Geschiebe, eine gewisse Ähnlichkeit mit den Påskallavik-Porphyren (deren Grundmasse allerdings meist dunkler, feinkörniger und weniger rot ist). Die Gesteinsprobe rechts stammt von der abgebildeten Lokalität.
weitere Infos und Bilder unter:
http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/porphyre/smaland/sjoegeloe/sjoegeloe_text.html
       
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   13    Funghult-Granitporphyr    -    im Übergang zwischen Granit und Porphyr
 

Im Gebiet Möeryd / Funghult treten Granitporphyre und Porphyrgranite auf, zu denen die vorhandenen Beschreibungen sich etwas überschneiden   -  wie die Gesteinstypen im Gelände auch. Hier wurde ein Aufschluss 400 m nordöstlich von Funghult gefunden, der recht schönes Beispielmaterial für einen Granitporphyr liefert. (Die Gesteinsprobe rechts wurde nass fotografiert.)
weitere Infos und Bilder unter:
http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/porphyre/smaland/moeryd/moeryd2.html#1
 
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