Westaustralien - Anthophyllit-Asbest von Bindi Bindi
Feinfaserförmig vorkommende Minerale, gemeinhin als
Asbest bezeichnet, gibt es von verschiedenen
Mineralen. Historische Quellen bezeugen, dass mineralische
Fasern bereits in der Antike bekannt und genutzt wurden. Da sie eine große Festigkeit
besitzen, hitze- und säurebeständig sind, hervorragend dämmen
und sogar zu Garnen versponnen und verwebt werden können,
wurden sie in der jüngeren Neuzeit, d. h. spätestens ab dem 20.
Jh., als "Wunderfaser" jahrzehntelang vor allem in der
Bauindustrie vielfältig eingesetzt. Auch Australien wurde zum Beginn des 20. Jh. vom Asbest-Boom erfasst, und es verfügte über ergiebige Ressourcen. Es dauerte allerdings nicht lange, bis (zunächst in den USA und im UK) die gravierenden gesundheitlichen Schäden des bei der Verarbeitung entstehenden mineralischen Staubes erkannt wurden. In Australien wurde die Minenstadt (Geisterstadt) Wittenoom zum Wahrzeichen des Asbest-Desasters. 2003 wurde im ganzen Land die Verwendung von Asbest strikt untersagt. Man geht davon aus, dass heute noch in jedem 3. Haus in Australien Asbest verbaut ist. |
Es wurden in Australien drei der mineralischen Varianten abgebaut: vorrangig der gefährlichste Asbest, der Honblende-Asbest Krokydolith, sog. "blauer Asbest" (z. B. in Wittenoom), in geringerem Maß auch ein als "weißer Asbest" bezeichneter Serpentin-Asbest (Chrysotil) und - in sehr kleinen Mengen - ein weiterer Amphibol-Asbest (Anthophyllit). |
Die australischen Asbest-Gesteine
treten auf Grund der hochgradigen Verwitterungsprozesse
vielfach verkieselt auf. Das hat die Aluminium-Gewinnung mit
dem Bayer-Verfahren erschwert. Nachfolgend Gesteinsproben von Bindi-Bindi, eh. Minenort, ca. 150 km NNE Perth, zwischen Moora und Wongan Hills. |
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Anthophyllit-Asbest, teilweise verkieselt. | |
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Anthophyllit-Asbest,
verkieselt und mit Oxydationshaut (Brauneisen) |
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Anthophyllit-Asbest,
verkieselt |
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verkieselter
Antophyllit-Asbest, polierte Fläche |
Literatur: Mineral Resource Survey, Canberra 1943: Asbestos Deposit Bindi-Bindi, Western Australia, Report No. 1943/58 |