Westaustralien - Noondine (Coomberdale) Chert
Der Noondine Chert tritt nordöstlich des Perth-Beckens über eine Distanz von ca. 150 km in einer Sequenz flacher Hügel auf. Es handelt sich dabei um eine rund 700 m mächtige Abfolge silifizierter, partiell auch zuvor metamorph veränderter Meeressedimente. Die Formation beinhaltet Hornstein (auch in brekziöser Form), Quarzit und verkieselten Kalkstein bzw. Dolomit - wobei auch der Hornstein als Endprodukt eines Verkieselungsprozesses von Karbonatgestein interpretiert wird. Stromatolithen und korallenartige Fossilien belegen den marinen Ursprung (aus einem Flachmeer). |
Bei den beiden nachfolgenden Gesteinsproben handelt es sich um verkieselten, hämatitimprägnierten Kalkstein. Die Ablagerungsstrukturen sind gut erkennbar. |
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Coomberdale Chert, FO: Coomberdale, WA |
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- Marble Bar - Jaspis | |
In der nördlichen Randzone eines kleineren archaischen Blocks im
Norden von Westaustralien befindet sich die "Bar" (englisch:
Riegel, Barren). Sie ist ein ausgesprochen markanter Bergrücken und
touristisch bekannter Ort im heißen wüstenähnlichen Outback
(heißester Ort in Australien - heißt es). Dieser felsige Riegel ist Teil eines Streifens sehr alt datierter mariner Sedimente (3,4 Mrd.), die in langer Erdgeschichte hochgradig metamorphosiert wurden. Was ursprünglich auf Grund seiner gebänderten Textur für Marmor gehalten wurde ("Marble Bar"), ist in der Tat reiner Jaspis. Dieses reine Kieselgestein ist härter als die umgebenden Vulkanite und erodiert kaum. Daher ragt die "Bar" als Härtling in der kargen Landschaft auf. Tektonische Vorgänge haben für eine Aufschiebung und Steilstellung der Schichten gesorgt. Spuren feinkörniger mineralischer Beimengungen sorgen für unterschiedliche Farben - in auffallenden Farbkontrasten: Hämatit sorgt für leuchtend rote Farbe, Pyrit und kohlenstoffhaltige Pigmente für blauschwarz, und das reine Siliziumdioxid erscheint weiß. |
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Jaspis,
polierte Fläche FO: Marble Bar, WA |
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- Three Springs - Talk | |
Der Noondine (Coomberdale) Chert wurde im späten Proterozoikum von doleritischem Magma intrudiert, was eine Reihe von Diabas-Spaltengängen entstehen ließ. Bei einigen von ihnen kam es im Kontakt zum vorhandenen Dolomit zu einer extensiven metasomatischen Alteration, d. h. zur Ausbildung von Talk in größerem Umfang. Eine sehr reiche Talk-Lagerstätte befindet sich nahe Three Springs nördlich von Coomberdale (ca. 300 km N Perth), zeitweise galt sie als zweitgrößte Talkmine weltweit. | |
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Talk FO: Three Springs, WA |
Aus dem
Englischen übersetzt aus
https://www.mindat.org/loc-123068.html Three Springs Talc Mine "Talk-Tagebau, 12 Kilometer nordöstlich von Three Springs. Die zweitgrößte Talkmine der Welt hat eine Jahresproduktion von über 240.000 Tonnen. Three Springs ist eine subhorizontale Magnesiumcarbonat-Lagerstätte, die nach Norden verläuft und eine maximale Breite von 200 Metern sowie eine Mächtigkeit von einigen bis 30 Metern aufweist. Sie liefert einige der weißesten und reinsten Talkerze, obwohl die Farbe des Talks von weiß bis dunkelgrün variiert. Dies hängt von der Chloritmenge im Talk ab. Der Talk kommt im Noondine Chert vor, der zur Coomberdale-Untergruppe gehört. Der Noondine Chert ist ein verkieseltes Karbonat, das bedeutende Dolomite enthält. Die Talkmineralisierung erstreckt sich bis 70 Kilometer südlich der Mine Three Springs und enthält eine Reihe bedeutender Lagerstätten. Es wird angenommen, dass der Talk durch hydrothermale Flüssigkeiten aus Doleritgängen entstanden ist, die in die Karbonate eingedrungen sind. Die Abfolge ab der Oberfläche besteht aus bis zu 6 Meter dicken rotbraunen Böden, Talkschutt und diskontinuierlichen Chert-Bändern; stromatolithischer Talk mit einer Dicke von 0 bis 6 Metern; kompakter massiver Talk mit einer Dicke von 0 bis 12 Metern; dann dünner, kreuzförmiger Quarzit, kiesiger, dann Talkhorizont. Dies alles wird von nach Norden verlaufenden Doleritgängen durchdrungen. Die Talkeinheiten werden nach Norden hin dünner und stufen sich in Talkarenit und Orthoquarzit ein. In den 1940er Jahren entdeckt, begann 1948 der große Abbau. Bis September 1944 wurden aus drei Bohrlöchern 28 Tonnen Talk gefördert. Die Mine war bis 1959 ein Untertagebetrieb der Universal Milling Company und produzierte 29.771 Tonnen Talk. Mitte der 1970er Jahre gingen Western Mining Corporation, Universal Milling und Southern Gold Mines NL ein Joint Venture ein. Die Western Mining Corporation kaufte 1987 die anderen Partner auf und begann 1989 mit dem Tagebau. Zwischen 1961 und 1994 wurden 2,6 Mio. Tonnen Talk produziert. 2001 wurde die Mine an Luzenac und 2011 an Imerys Talk verkauft." |
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