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Westaustralien  -  Laterite von Kalamunda und Bickley

 

Ein bedeutender alter Grabenbruch trennt in einer steil aufragenden Verwerfung (Darling Fault) die Küstenebene um Perth von den Höhenlagen des archaischen Yilgarn Kratons. Dieser alte, in das untere Proterozoikum (3,0-2,5 Mrd.) datierte Schild besteht aus Granitoiden  - Granit, migmatitischen Gneisen und kristallinen Schiefern, lokal von Dolerit-Gängen durchzogen. Die präkambischen Gesteine sind auf Grund der starken und tiefreichenden Verwitterung von beträchtlichen Laterit-Profilen überdeckt.
Bei der Laterit-Verwitterung (auch allitische Verwitterung) werden Gesteine an der Erdoberfläche durch hohe Temperaturen und Niederschläge so tiefgründig zersetzt, dass die leicht löslichen Bestandteile (Calcium, Natrium, Kalium, Silizium u. a.) ausgespült werden und sich umgekehrt die schwer löslichen Elemente (z. B. Eisen und Aluminium) anreichern.
"... Die Oberfläche ist bedeckt von konkretionärem und pisolithischem Laterit, der hochgradig gehärtet ist und in seinen einzelnen Konkretionen unterschiedliche Kerne aufweist. Diese variieren von Eisenoxiden über Quarz bis hin zu Gibbsit und stark alteriertem, serizitisiertem Feldspat..." (J. M. Worden 1970)*
   
Kalamunda, mit dem gesonderten kleinen Ortsteil Bickley, liegt knapp 20 km östlich von Perth in den spärlich bewaldeten, felsig-bergigen Randgebieten des Yilgarn Kratons. Dieser, auch Darling Ranges genannte Höhenzug erhebt sich durchschnittlich ca. 300 m über der Küstenebene (einem jüngeren phanerozoischen Sedimentbecken).
       
Gesteine aus den Verwitterungsprofilen von Kalamunda:
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Laterit, durchzogen von Hämatit-Verkrustungen. FO: Kalamunda, WA
 
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    Laterit aus der "mottled zone".
   Im Deutschen nur behelfsmäßig als
   "gesprenkelt" wiedergegeben,
   bezeichnet der Begriff das fleckige
   Auftreten von Eisenoxidanreicherungen
   in hellen kaolinisierten Horizonten,
   in dieser Form verursacht durch einen
   starken Wechsel der Bodenfeuchte.
   Bevorzugt treten solche
   Verwitterungserscheinungen in
   Ferrasol-Böden auf (Eisen und
   Aluminium-reichen Böden).
 
   FO: Kalamunda, WA
   
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Pisolithischer Laterit.
Mit schalig aufgebauten Eisen-Aluminium-Konkretionen.   
FO: Kalamunda, WA
   
Gesteine aus den Verwitterungsprofilen von Bickley (ca. 3 km SE Kalamunda):
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Hämatitdominierter Pisolith
(Laterit, aus Eisenoolithen bestehend)

FO: Bickley, WA

Bild unten rechts: mit ausgebleichter Verwitterungsrinde
   
   5  ein weiteres Beispiel  

Hämatitdominierter Pisolith, FO: Bickley, WA
   
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    Kontaktgestein:
   kiesiger, hämatitreicher Laterit (mit
   Auslaugungen)
   mit Kontakt zu pisolithischem Laterit
 
   FO: Bickley, WA
   
   7 und 8   


Laterit aus kleinformatigen Pisoiden, aluminiumreich
FO: Bickley, WA
Solche aluminiumreichen Pisolith-Horizonte werden im Bauxit-Tagebau abgebaut (s. u.).
 

Laterit aus kleinformatigen Pisoiden, aluminiumreich
FO: Bickley, WA
       
   Bauxit
Australien verfügt über reiche Bauxit-Lagerstätten. In Darling Range befindet sich eines der großen Abbaugebiete  - und es ist das älteste, seit 1940 in Betrieb.
Die in Australien vorkommenden Bauxiten sind - den Gegebenheiten des Kontinents entsprechend - Laterit-Bauxite, die durch die lateritische Verwitterung der vorhandenen silikatreichen Gesteine (in Darling Range: Granit, Gneis, Syenit, silifizierte Tonschiefer...) entstanden.
Der Bauxit kommt überwiegend in Form pisolithischer Laterite vor, in Schichten von 3 - 5 m Mächtigkeit dicht unter der Erdoberfläche. Daher wird er in ausgedehnten Tagebaubrüchen gewonnener. Verwittert erscheint er als ca. 5 mm große Pisoide (Bild oben rechts). 
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Aluminiumreicher Laterit (Bauxit)
 in massiver Ausbildung,
FO: Bickley, WA
   
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Die Goosberry Hills sind ein kleiner Nationalpark nördlich von Kalamunda. In ihnen befindet sich ein ehemaliger Diabas-Steinbruch. Eine Vielzahl von doleritischen Spaltengängen durchschneidet die Darling Range mountains,
Alter ca. 1200.
  Dolerit (Kalamunda-Diabas)
  Statham's Quarry,
  Goosberry Hills, WA
   
Aus dem Umfeld des Steinbruchs stammen die beiden nachfolgenden hämatitreichen, Jaspis-haltigen Laterite.
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Literatur:
Worden J. M. 1970: Weathering of Australian Granitic Rocks: a study of variations in trace elements and isotopic ratios (Diss. Australian National University)