Gesteine - Metamorphite - Gneise
Die bei weitem häufigsten und bekanntesten metamorphen Gesteine sind die Gneise. Der Begriff "Gneis" stammt aus dem Bergbau der frühen Neuzeit ("Geneus" ist ein altes Wort der sächsischen Bergleute für das taube feste Gestein zwischen den Erzgängen). Diese Wortherleitung ist allerdings etwas umstritten. | |
Gneise bilden sich unter hohen Druck- und
Temperaturbedingungen, d. h. in größerer Tiefe. An die Oberfläche kommen sie, wenn die auflagernden Gesteinsschichten wegerodiert wurden - meist in Verbindung mit regionalen Hebungsprozessen. Gneise entstehen durch Umwandlung aus magmatischen Gesteinen granitischer Zusammensetzung (Orthogneise) oder aus sedimentären Gesteinen variabler Zusammen-setzung (Paragneise). Letztere führen neben Feldspat, Quarz und Glimmer häufig weitere Minerale wie Granat, Disthen, Cordierit, Staurolith u. a. Bezeichnungen können mit Bezug auf die mineralische Zusammensetzung oder im Hinblick auf das Gefüge gewählt werden. |
Bändergneis, Anstehendprobe aus Vänersborg, Schweden Detailbild |
Orthogneis, anpolierte Fläche, Geschiebefund, Strandstein, FO: Todendorf, OH (Breite des Steins: 8 cm) |
Augengneis (rot), anpolierte Fläche (angefeuchtet), loser Stein, Dals-Rostock (Dalsland), Schweden, Sgl. Lindner weitere Beispiele siehe hier (Breite des Steins: 9,5 cm) Bei Augengneisen werden größere, mehr oder weniger gerundete Feldspatkristalle (-augen) von einer folierten, feinkörnigen, häufig biotitreichen Matrix umflossen. |
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Augengneis (grau), Geschiebefund, Strandstein, FO: Hökholz, Sgl. Figaj (Breite des Steins: 10 cm) |
Mylonitgneis, anpolierte Fläche, (angefeuchtet) loser Stein, Dals-Rostock (Dalsland), Schweden (Breite des Steins: 10 cm) |
felsischer Mylonit, Geschiebefund, Strandstein, FO: Borreshoved, Broager, DK (Breite des Steins: 6,5 cm) Durch tektonische Scherbewegungen entstehen fein zermahlene und zugleich rekristallisierte, fein linierte Gesteine. Felsische Gesteine (Felsite) bestehen überwiegend aus Feldspat und Quarz. |
mafischer Mylonit
(Amphibolit-Mylonit) Geschiebefund, Strandstein, FO: Habernis, Flensburger Förde (Breite des Steins: 9 cm) Ein zu geschätzt 50% aus Amphibol bestehender Mylonit. |
Ultramylonit, Geschiebefund, Strandstein, FO: Westerholz, Flensburger Förde, (sekundär: Mangandendriten) (Breite des Steins: 4 cm) Ultramylonite sind äußerst feinkörnige Mylonite mit sehr geringen Anteilen von Porphyroklasten (größere Reliktkristalle). |
mylonitisierter Rhyolith, Geschiebefund, FO: Kiesgrube Frörup (Breite des Steins: 7 cm) Der Stein hat die (typische) plattige Klüftung gut bewahrt. |
Phyllonit, polierte Fläche Anstehendprobe Fågelö, Schweden, Phyllonite sind glimmerreiche Mylonite. |
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Muskovitgneis, Geschiebefund, Strandstein, FO: Hubertsberg, OH, (Breite des Steins: 10 cm) Muskovitgneise sind helle Gneise, deren Glimmeranteil aus Muskovit besteht. |
Granatgneis, Geschiebefund, Strandstein, FO: Fyns Hoved, DK (Breite des Steins: 11,5 cm) Detailbild Als Granatgneise werden Gneise mit einem beträchtlichen Anteil (> 5 %) Granat bezeichnet. |
Migmatit, Geschiebefund, Strandstein, FO: Schönhagener Kliff, (Breite des Steins: 10,5 cm) Migmatite sind partiell aufgeschmolzene Metamorphite, sie sind kontrastreich durch klar abgegrenzte helle Anteile (Leukosome) und dunkle Anteile (Melanosome). |
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2 Migmatite Geschiebefunde, Strandsteine links FO: Waabs, (Breite des Steins: 7 cm) rechts FO: Varnæs, DK (Breite des Steins: 8 cm) |
Migmatit, stark verfaltet, Strandgeröll, FO: Sundsvallbucht, Schweden Sgl. R. Hanning (Breite des Steins: 11 cm) |
Migmatit,
Strandstein, FO: Johannistal. OH Sgl. E. Figaj Breite des Steins: 12 cm |
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Migmatite sind häufig zu findende Strandsteine: |
Migmatit, Hesselager, DK | Migmatit, Broager, DK | Migmatit, Havnebyen, DK | Migmatit, Varnæs, DK |
Paragneis, Geschiebefund, Strandstein, FO: Frydendal, Alsen, DK (Breite des Steins: 13 cm) weiteres Bild Paragneise sind aus Ablagerungsgesteinen (z. B. feldspatreiche Sandsteine, Grauwacke) hervorgegangene Metamorphite. |
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Paragneis (mylonitisch), Stora-Le-Marstrand-Formation, loser Block, Dals Rostock, Dalsland Schweden weiteres Bild |
Paragneis (migmatisiert), Stora-Le-Marstrand-Formation, Geschiebefund, Strandstein, FO: Røsnæs, Sjælland, DK weitere Bilder: 1 und 2 |
Literatur z. B.: Vinx, R. Gesteinsbestimmung im Gelände, Spektrum (Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2008) Infos auch über: http://de.wikipedia.org/wiki/Gneis http://www.kristallin.de/Metamorphite/Gneise.htm#Anker1 |
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