Gesteine - Metamorphite (Umwandlungsgesteine)
Gesteinskörper können im Verlauf tektonischer Prozesse unter die
Einwirkung von veränderten Druck- und Wärmebedingungen geraten, z. B. in
Subduktionsprozessen oder wenn sie in die Kontaktzone eines Magmas
gelangen.
Da Minerale in ihrer Ausbildung und ihrem Status abhängig sind von
entsprechenden physikalischen Bedingungen,
kommt es bei Veränderung
dieser Bedingungen zu Mineralumbildungen bzw. Neubildungen. Das Gestein
wird dabei nicht aufgeschmolzen, aber es entsteht ein Chemismus, der
Umgruppierungen oder Einregelungen in Gang setzt - also
zu Gefügeumwandlungen führt.
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Augengneis, Geschiebe FO: Varnaes |
weißschlieriger Granatamphibolit,
Geschiebe FO: Skeldekoppel |
Auf Grund des durch die Umwandlung geschieferten oder folierten
Gefüges sind Metamorphite im Prinzip gut von Magmatiten zu unterscheiden
- allerdings (…“steckt der Teufel natürlich auch hier im Detail“): es
gibt zwar typische Erscheinungsformen, aber auch jede Menge
Übergangsformen, Grenzsituationen, komplex oder mehrfach erfolgte
Metamorphosen usw.….die Variationsbreite der Umwandlungsgesteine ist
groß und ihre Genese bzw. ihr Edukt oft
nicht mehr vollständig zu rekonstruieren.
Auch gibt es massige Metamorphite, die äußerlich keine Foliation
erkennen lassen (z. B. Quarzit).
Im Verlauf der Erdgeschichte hat in der Gesteinswelt so viel
Metamorphose stattgefunden, dass es nicht verwundert,
in der weitaus überwiegenden Zahl der Strandsteine Metamorphite, vor allem Gneise,
aber auch andere Gesteine mit einer eigenen "Geschichte" vorzufinden. |
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Beispiele: |
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Gneis,
Habernis |
Rotgneis, Habernis |
Gneisgranit, Stavres Hoved, DK |
Paragneis, Varnæs,
DK |
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Hornfels, Dollerupstrand |
Quarzit,
Westerholz |
Granulit,
Havnebyen, DK |
Migmatit,
Sønderhav, DK |
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deformierter Pegmatit,
Dollerup |
Granatgneis,
Dollerupholz |
epidotisierter Gang,
Westerholz |
Fleckengestein,
Norgaardholz |
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Amphibolit |
Charnockit |
Hälleflint |
Unakit |
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In der Tat gibt es auch Metamorphite,
denen man auf den ersten Blick keine Umwandlung ansieht.
Meist deutet erst die Anwesenheit bestimmter Minerale auf
erfolgte Umwandlungsprozesse hin. Solche speziellen Minerale
entstehen als Neubildungen durch Mineralreaktionen (Beispiele:
Granat, Disthen, Turmalin, Hornblende) - ohne dass
es im Gestein zu Gefügeumwandlungen (wie bei Gneisen oder
Schiefern) kommt.
Die während einer solchen "Phasenumwandlung" entstehenden
Kristalle sind häufig idiomorph (d. h. mehr oder weniger vollständig
in ihrer Eigengestalt ausgebildet) und gut als Individuen
erkennbar.
Einige
Beispiele solcher
Metamorphite mit auffallenden Mineralen. |
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