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Gesteine  -  Metamorphite  -  Schiefer   

Das Wort "Schiefer" ist althochdeutschen Ursprungs und wird etwa ab der Neuzeit im heutigen noch üblichen Wortsinn verwendet: für plattige, leicht spaltbare Tongesteine/Tonschiefer, die u. a.  -  regional bevorzugt  -  für Dachbedeckung und Fassadenschutz eingesetzt werden.

Petrographisch gesehen wird der Begriff "Schiefer" heute eingegrenzt als Bezeichnung für metamorph veränderte Tongesteine, z. B. für die hart splitternden metamorphen Dachschiefer oder für kristalline Schiefer. Es treten allerdings viele Übergangsformen auf von den überwiegend diagenetisch verfestigten Tongesteinen zu den durch Druck und Wärme weiter metamorphosierten Tonschiefern und Phylliten.
 
Im englischen Sprachraum gibt es für unseren "Schiefer" zwei Begriffe: schist für den kristallinen Schiefer und slate für den Tonschiefer. Beiden Gesteinsgruppen gemeinsam ist das charakteristische schiefrige Gefüge (auf Grund streng parallel ausgerichteter Gemengteile).
Nachfolgend werden einige wenige Beispiele gezeigt.
 
  Tonschiefer entstehen durch Verfestigung und mehr oder weniger weitgehende Umwandlungsprozesse von Tonstein.
Dem sedimentären Ausgangsmaterial entsprechend sind sie sehr feinkörnig bis dicht. Ihre Farbe variiert von graubraun bis schwarz; sie sind umso dunkler je höher der Anteil an Bitumen oder Graphit ist.
Tonschiefer am Kabbosjön, Dalsland  
                                 steil gestellte Schichten aus Tonschiefer,
                                 eh. Schieferbruch am Kabbosjön, Dalsland, Schweden
     
Tonschiefer am Kabbosjön, Dalsland eh. Schieferabbau am Kabbosjön, Dalsland eh. Schieferabbau am Kabbosjön, Dalsland
   Bilder aus einem eh. Schieferabbau am Kabbosjön, Dalsland, Schweden. Das Bild rechts zeigt am Überhang fossile Wellenrippeln

Beispiele:
Tonstein (shale)
Tonstein Tonstein Posidonienschiefer
Posidonienschiefer    

  
Sog. "Posidonienschiefer"
  (stark bituminöser Tonstein, auch als "Ölschiefer" bezeichnet),
   mit pyritisierten Fossilien-Abdrücken auf den schichtparallelen Trennflächen,
   FO: eh. Steinbruch, Boll, Schwäbische Alp
Tonschiefer (slate)
Tonschiefer Tonschiefer mit Pflanzenresten    

   gering metamorpher Tonschiefer
   mit Pflanzenresten aus dem Karbon,
   FO: eh. Steinbruch bei Herdecke, Ruhrtal,
Tonschiefer mit Pyrit Tonschiefer mit Pyrit  

   fossilarmer, harter Tonschiefer,
   mit Pyritanreicherungen auf den
   Trennflächen,
   Dalsland, Schweden
   Sgl. B. Lindner
     
Kristalline Schiefer (schist) entstehen metamorph (bei mittlerem bis hohen Druck/Temperatur-Gegebenheiten) aus tonreichen sedimentären Ursprungsgesteinen. Sie sind glimmerreich und enthalten als Nebenbestandteile häufig Granat, Disthen, Turmalin u.a.
Glimmerschiefer Glimmerschiefer   


    Glimmerschiefer
,
   eh. Eisengrube Västan
åmark, Schweden  
Glimmerschiefer (Eisenglimmer) Glimmerschiefer (Eisenglimmer)  

   Glimmerschiefer
(Eisenglimmer),
  eh. Eisengrube Västan
åmark, Schweden 
Muskovitschiefer Muskovitschiefer   Glimmerschiefer (Muskovitschiefer),
  Geschiebefund,
  FO: Flensburger Förde
  Sgl. H. Tüxen 
Granatglimmerschiefer Granatglimmerschiefer  
   Granatglimmerschiefer

  Bestandteile: Granat (Almandin), Muskovit,
  Cordierit und Quarz.   
  vermutlich aus Hyllestad, Norwegen,
  stammend 
  FO: Mühlendamm, Flensburger Förde

 
Granat verfügt 1. über eine besondere Härte. 2. liegt keine Spaltbarkeit vor.  
Deshalb werden Granate und manche granathaltige Gesteine zum Schleifen eingesetzt. Sie mussten nicht geschärft werden. Schon in der Wikingerzeit Mühlsteine aus norwegischem Granatglimmerschiefer in Nordeuropa verbreitet.
In Hyllestad auf der Nordseite des Sognefjords befindet sich der größte Glimmerschiefer-Steinbruch Nordeuropas, in dem bereits in der Wikingerzeit Abbau betrieben wurde. Heute befindet sich dort ein Freilichtmuseum zum Thema des Granatglimmerschiefer-Abbaus.
Granatglimmerschiefer, Zillertal Granatglimmerschiefer, Zillertal    


    Granatglimmerschiefer

   mit Almandin-Kristall,
   Zillertal, Österreich
Hornblendegarbenschiefer, Zillertal Hornblendegarbenschiefer, Zillertal  



    Hornblendegarbenschiefer
,
   Zillertal, Österreich
   (Breite des Steins: 8,5 cm) 
    Detailaufnahme
 
Biotitschiefer Biotitschiefer   Teilstück aus einem stark verfalteten
   Biotitschiefer,
   Südnorwegen o. A.  
 
Grünschiefer
Unter (in der Skala der Metamorphosegrade) vergleichsweise niedrigen Druck/Temperaturverhältnissen (Grünschieferfazies) bilden sich Basalte zu grünen Schiefern bzw. Grünschiefern um. Aus der Gesteinsumwandlung gehen die farbgebenden Minerale Chlorit, Epidot und Aktinolith, seltener Fuchsit hervor.
Aktinolith-Chloritschiefer Aktinolith-Chloritschiefer    
 
   Aktinolith-Chloritschiefer

  (Aufblick auf eine Trennfläche),
  FO: o. A.
  (Breite des Steins: 7,5 cm)
Fuchsitschiefer Fuchsitschiefer  

    Fuchsitschiefer
,
   FO: o. A. 
   (Breite des Steins: 7,5 cm)
 
 
 
Sowohl Tonschiefer als auch Kristalline Schiefer aus dem skandinavischen Raum werden auf Grund ihrer mangelnden Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Beanspruchung selten als glaziales Geschiebe aufzufinden sein.
         
Literatur z. B.:
Vinx, R. Gesteinsbestimmung im Gelände, Spektrum (Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2008)
weitere Bilder und Infos unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Schiefer
 
   

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