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Gesteine  -  Sammlungen  -  Holger Tüxen

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  Es ist eine umfangreiche Fossiliensammlung, die Holger Tüxen durch lebenslanges engagiertes Sammeln zusammengetragen hat. Sowohl Paläontologen als auch Laien können beim Besuch seines privaten Museums in Angeln auf ihre Kosten kommen.   Der Großteil des Bestandes stammt aus dem Geschiebe in Schleswig-Holstein und Dänemark. Von großformatigen Pectunculus-Sandsteinen bis zu unscheinbaren Fossilien-Highlights  -  es ist ein großer Bestand an Belegstücken. Er wird bereichert durch Fossilien aus dem süddeutschen Raum, aus Frankreich (v. a. Südfrankreich) und Südengland  -  und durch manch weitere Rarität wie Knochenfunde der eiszeit-lichen Megafauna, Artefakte... selbstverständlich auch Bernstein, Faserkalk, Pyrit-konkretionen u. a. m. in vielen Formen.
  
   Nach Kontaktaufnahme sind Fossiliensammler oder am Sujet Interessierte zur  
   Betrachtung und zum Gespräch willkommen  -  und werden zweifellos viele 
   Anregungen empfangen.
   
     
Die nachfolgenden Aufnahmen sind per Smartphone gemacht worden (sprich: mäßige Bildauflösung). Sie sind lediglich informative, einladende Hinweise  -  und eine stichpunktartige Auswahl. Kontakt: 04632-553.
 

Die Sammlung ist in Holger Tüxens Wohnhaus und einem umgebautem Stallgebäude untergebracht  - 
in Vitrinen (im Erdgeschoß) und
in offenen Regalen (im Obergeschoß).
 
    Blick in die Vitrinenausstellung  im Ausstellungsraum oben 
 
Thematisch zusammengehörende Objekte (Fossil-Typen oder Gesteine) befinden sich in beiden Sammlungsbereichen. Um der Übersichtlichkeit willen werden die hier ausgewählten Beispiele einander zugeordnet.
 
Auffallend muschelreiche große Steine ziehen im Haus spontan den Blick auf sich  - "Pectunculus-Kalksandsteine".  Das sind fossile Muschelbänke aus dem Miocän, Kiesgrubenfunde aus Südjütland:
  Kiesgrubenfund aus Kiskelung, 100 x 120 cm auspräpariert, 60 cm hoch div. weniger große Stücke
 
Die ältesten Geschiebe der Sammlung stammen aus dem Unterkambrium. Hier 3 Beispiele aus dem Ordovizium:  gerollte und gestreckte Kopffüßer in ordovizischem Kalkstein (linkes Bild: angeschliffener Endoceras)
 
Seltenheit: ein gerollter Kopffüßer im Paläoporellenkalk
div. Trilobiten, mittig links aufrecht stehend ist der Wangenstachel eines großen Trilobiten zu sehen
Muschelkrebse in ordovizischem Sandstein
in ungewöhnlicher Rotfärbung (hämatitimprägniert?)
     
  Aus dem Unteren Silur:
Das grünlich-graue Graptolithengestein (Bild links) enthält Orthoceratiten und schwarze Graptolithen.
Bild rechts: Div. Korallen, im Vordergrund angeschliffene Stromatolithen.
 
  Jura- und Kreidezeitlich:

Fossile Seeigel
gehören zu den bekanntesten und beliebten Strandfunden,
im Bild rechts: die Gattung Galerites in Steinkernerhaltung.

unten links: div. Jurageschiebe aus dem nördlichen Schleswig-Holstein,
unten rechts: im Vordergrund kreidezeitliche Nautiliden (heute noch in rezenter Form als "Perlboot" lebend  -  gerne als "lebendes Fossil" bezeichnet)
 
  Bild links: Antennen einer   
langustenartigen Krabbe (?) in Kreidekalk
Bild rechts: Korallen in Feuerstein
  Kreidezeitliche Seeigel aus Dänemark (Echinocorys sulcata)

links: mit Fischbiss-Spuren (!)
rechts: auskristallisiert bzw. mit Flint-Ausfüllung
 
 
 
  Einen großen Raum in der Sammlung nehmen  
jungtertiäre Gesteine ein, wobei es sich überwiegend um Lokal- oder Nahgeschiebe aus Schleswig-Holstein bzw. aus dem südwestlichen Ostseeraum handelt. Die Sedimentgesteine wurden einst in küstennahen Gewässern abgelagert und sind daher fossilreich.

Häufig treten eisenangereicherte Sandsteine auf.
Bild rechts: Limonitsandstein mit Schnecken und Muscheln.
 
 
Die Detailaufnahmen der Gesamtaufnahme (nachfolgend links) zeigen die Mineralisation an und in fossilen Schnecken.
Mittleres Bild: Umwandlung in Calcit (gelblich), rechts, angeschliffen: Auskristallisation mit Chalcedon (blau).
 
  1. Bild rechts: Limonitsandstein mit 3 Lastenträgerschnecken
2. Bild: Beispiele für das unterschiedliche Sediment-material der jungtertiären Ablagerungsgesteine.
  Das sog. Sternberger Gestein
ist ein charakteristisches, auf den Mecklenburger Raum beschränktes, besonders fossilreiches Gestein. Typisch ist auch seine durch Brauneisen (Limonit) verursachte Farbe.
 
   Als "Holsteiner Gestein" im engeren Sinne werden helle,
   fossilreiche Kalksandsteine bezeichnet. Hier ein abgerolltes
   Exemplar, das die Muschel- und Schneckenquerschnitte zeigt.
     Das Turritellen-Gestein verdankt seinen Namen dem überreichen
      und nahezu ausschließlichen Bestand aus der Turmschnecke
      Turritella.
 
  Fossilien in eisenhaltigem Sandstein können selbst eine verstärkte Eisen-Imprägnierung erhalten (Limonitisierung).
 
 
  Im Sammlungsbestand reich vertreten sind Fossile Hölzer aus dem Jungtertiär. Es sind Kies-grubenfunde.
 
 
Die Löcher in diesen Hölzern wurden von Teredo navalis (Schiffsbohrwurm) gebohrt.   (Anmerkung: Er ist eigentlich kein Wurm sondern eine lange, wurmartig gestreckte Muschel  -  auch heute in mehreren Arten aktiv.)    Ihre Bohrungen im Holz werden mit Calciumcarbonat ausgekleidet und dauerhaft bewohnt.

Bild unten rechts: Teredo-Gänge in verkieseltem Holz, sekundär
u. a. mit Chalcedon-Auskleidung

Literatur-Hinweis: W. H. Zwenger 1987 "Zu einigen besonderen Erhaltungsformen tertiärer Bohrmuschelspuren". Hercynia, Leipzig
   
 
  Nachfolgend 3 Beispiele von fossilem Holz, das von der echten Bohrmuschel durchbohrt wurde. Die Bohrgänge wurden mit Calcit ausgekleidet. Das Bild rechts zeigt die Mineralisierung (Kristallisation mittels Calcit) auf der Rückseite eines durchbohrten fossilen Holzes.
   
   
  Inkohlte Pflanzenreste (= pflanzliches Material diagenetisch zu Kohle umgebildet) in miozänem Sedimentgestein, Stengel- und Blattreste.
Links: miozäner inkohlter Wurzelboden

unten:
inkohlte Pflanzenreste  - Farn, Blätter und Palmwedel  -  in Sandsteingeschiebe (Schleswig-Holstein)
 
     
Natürlich gibt es auch Varia, Beispiele:    
Mergeliger Kalksandstein mit Intrageröllen Krabbe aus der Tongrube Gram, DK  (ob. Miozän) Tannenzapfen in sog. Lubygeode
  links: Fossilien in Baryterhaltung. Bei den "Steinhardter Erbsen" umschließt der Schwer-spat pflanzliche Fossilien, z. B. Tannenzapfen.
FO: Steinhardt, Pfalz

rechts: Sinterkalk. Versintertes (von Calcit inkrustiertes) Moos
FO: Thüringen
       
 
Diese beiden letzten Stücke haben hinsichtlich ihrer Herkunft bereits aus Norddeutschland herausgeführt. Es gibt weitere externe Sammlungsgebiete  -  neben dem süddeutschen Raum auch Fossilien aus Frankreich und Südengland:
  Ammoniten offenspiralige Ammoniten (Südfrankreich)
Ammoniten (aus England und Marokko) Nautiliden (Südfrankreich) Seeigeln mit Stacheln (Nordfrankreich)
   
 
Zu den jüngsten fossilen Objekten gehören Muscheln aus der Eem-Zeit, der Warmzeit zwischen den letzten beiden großen Kaltzeiten.
Das die Fossilien enthaltende marine Sediment ist noch nicht zu Stein verfestigt, sondern ein toniger Sand. 
   
 
 
Besonders für Kinder eindrucksvoll sind Knochen und Zähne der eiszeitlichen Megafauna.
Die Fundorte des Bestandes liegen zum größten Teil im Oberrheingraben.
     Backenzähne vom Mammut
Die Rippen einer Seekuh, FO: Eckelsheim im Mainzer Becken Wirbel eines großen Wales (rezent)
 
    Nicht weniger faszinierend für Kinder heutzutage: die Welt der Dinos.
Hier der Fußabdruck des Iguanodon (ein echtes "Spurenfossil"), in kreidezeitlichem Sedimentgestein.
FO: Niedersachsen
     
       
  Nicht-fossile Gesteine sind mit wenigen ausgewählten Besonderheiten vertreten.
Dazu zählen
    Granatführender Granofels,
    Faserkalk (in vielen Varianten)
    und ein reiches Sortiment an Pyritkonkretionen.

in diesem Bild:
Faserkalk (links), granatreiche Steine (rechts).
 
Pyritkonkretionen Pyritknolle mit eingelagertem Feuerstein
       
   
  Wenn Besucher
Fragen mitbringen oder eifrige Kinder
am Strand von Holger Tüxen wissen wollen:

"Was ist das?"... 
  ... könnte die Antwort lauten... ein Seeigel in Feuerstein
Gänge von Moostierchen in Feuerstein fast schon ein fertiges Hexenschüsselchen
   
     
 
  Ein Bericht im Flensburger Tageblatt 2010
         
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