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Gesteine  -  Sedimentgesteine (Ablagerungsgesteine)

Nexö-Sandstein, Bornholm
 
Die im Südosten von Bornholm anstehenden Sandsteine sind benannt nach der kleinen Hafenstadt Nexö. Bei einem Stadtbummel kann man einen Eindruck der sehr unterschiedlichen Ausprägungen bekommen.
           Nexö-Sandstein
          konglomeratischer Unterer Nexö-Sandstein
                 FO: Hesselager, Fünen, DK 
 
Der Nexö-Sandstein ist  durchweg mit Hämatit imprägniert  -  am dunkelsten in den feinkörnigeren Lagen. Die Farben der Nexö-Sandsteine wechseln von rotbraunen über violettfarbenen zu hellrötlichen Tönen, und zwar sowohl von Lage zu Lage als auch innerhalb der Lagen.
 Gartenmauer aus Nexö-Sandstein
    Eine Gartenmauer aus  
    feinkörnigem, überwiegend     
    violettfarbigem Mittlerem  
    Nexö-Sandstein, Nexö  
           
  Die Nexø- Sandsteinformationen sind in den unteren Schichten vielfach mittel- bis grobkörnig  -  als solche sind sie häufig und gut erkennbar im Geschiebe zu finden - , aber auch feiner Sandstein sowie  grober Silt kommen vor. Meist sind die verschiedenen Korngrößen in Schichten gelagert, wobei die grobkörnigen Schichten hellere Farben zeigen, die feinkörnigen Schichten hingegen sehr dunkle. Die einzelnen Sandkörner bestehen überwiegend aus hellem Quarz, darüber hinaus sind 15 – 20 % Feldspat plus weitere Nebenbestandteile vorhanden. Diese Sande sind mittels eines sehr hämatitreichen Zements zu einem Sandstein verkittet  -  daher die rote Farbe des Nexø-Sandstein. Feinkörnigerer, dunkelbrauner oder grünlicher, glimmerhaltiger Schluffstein tritt in dünnen Lagen zwischen den Sandsteinlagen auf.

Die untere, spät präkambrische (eokambrische) Lage der etwa 110 m starken Schichtserie ist konglomeratisch. Die jüngeren Ablagerungen des Nexö-Sandsteins sind aufsteigend feinkörniger  -  bis hin zum Übergang zu den kambrischen Grünschiefern.

In den Steinbrüchen um Nexö werden vor allem die plattigen, feinkörnigen Varianten gewonnen. Dort kann man sehr schön Sedimentstrukturen beobachten, sowohl auf den Schichtflächen als auch im senkrechten Schnitt.  Es  sind verschiedene Arten von Wellenrippeln und Trockenrisse sowie spezielle Strukturen, die auf abfließendes Wasser in der Sandschicht zurückgehen. Beim Nexö-Sandstein handelt es sich somit um küstennahe Schelfablagerungen bzw. eine kontinentale Küstenebene. Die Strukturen deuten auf Wind- und Wassereinwirkung bei der Verlagerung der Sandkörner. Nexö-Sandstein gilt als fossilleer. 
 
           
Steinbruch Gadeby rotviolette Sandsteine Sandstein mit Rippelmarken hell, grobkörnig mittelkörniger Sandstein, Broens Odde
 Steinbruch Gadeby  rotviolette Sandsteine Wellenrippeln hell und grobkörnig mittelkörnig
mit Eisenoxyd angereicherter Sandstein glimmerreicher feinlagiger Sandstein hämatitimprägnierter, streifiger Sandstein schluffiger Sandstein glaukonitreicher Sandstein
   hämatitreich, fein
   Steinbruch Frederiks
    glimmerreich, tonig
    Steinbruch Frederiks 
    streifig imprägniert
    Steinbruch Frederiks 
hämatitreiche
 Schlufflage 
     glaukonitreicher  
          Feinsandstein

Die unterkambrischen Nexö-Sandsteine stellen eine unterste  -  und mit den Dala-Sandsteinen heute älteste Schicht des Sedimentpakets auf der Oberfläche des bis auf den kristallinen Sockel abgetragenen Baltischen Schildes dar.

 

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