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Gesteine  -  Sedimentgesteine  -  Sandstein

Sandstein  -  Kalkstein  -  Flint  -  Konglomerat  -  Toneisenstein  -  tertiäre Muschelgesteine  -  Weitere
   
Fundbeispiele von Sandsteinen:
   1
Dieser weiße, sich rau anfühlende Quarzsandstein besteht aus nur lose verkitteten weißen Quarzsandkörnchen. Das Detailbild lässt die Körnigkeit des Ausgangssediments gut erkennen. Lagen geringfügig gröberer, hellgrau getönter Körner lassen die Schichtung erkennen. Wechselnde Strömungsverhältnisse haben zu einer Kreuzschichtung geführt  - zu sehen im mittleren Bild. Breite des Steines: 8 cm. FO: Sonderborg, DK
weißer Quarzsandstein Detail weißer Quarzsandstein weißer Quarzsandstein
 
  2 
hämatitimprägnierter Sandstein Detail   Feinkörniger Rotsandstein ist reich an Eisenoxyd (Hämatit) und dadurch kräftig rot gefärbt. Seine Körnchen sind zu einem großen Teil selbst farblos, aber umhüllt von der eisenreichen Lösung, die den Sand zu Stein verkittete.
Es handelt sich um einen terrestrisch entstandenen kambrischen Sandstein.
FO: Klütz, Me.   
Breite des Steins: 8 cm
     
  3 
Sandstein mit Entfärbungsflecken jotnischer Sandstein mit Entfärbungsflecken jotnischer Sandstein mit Entfärbungsflecken, Detail
Zuweilen zeigen Rotsandsteine helle, klar abgezirkelte Ausbleichungsflecken. Ähnlich den Bleichflecken im Helgoländer Buntsandstein wird als Ursache für die Entfärbung eine Wirkung eingelagerter radioaktiver Partikel vermutet.  
Breite des Steins: 9 cm,   FO: Habernis, SH
  4      
rotfleckiger Sandstein rotfleckiger Sandstein, Detail   Dies ist ein weißer Quarzsandstein, der durchsetzt ist von eingestreuten schwarzen (metallischen oder Schwermineral-) Körnchen, die optisch nicht zu bestimmen sind.
Die fleckige Rotfärbung entstand auf Grund von Auslösungen von Hämatit-Anteilen im Sediment.
FO: Fyns Hoved
Breite des Steins: 7,5 cm
  In diesem Stein liegt eine interessante Gemengelage vor: Sandsteinartig sind die roten, sehr hämatitreichen Flecken und ihre hellen hämatitfreien Säume (die Sandkörnchen sind unter dem Binocular deutlich auszumachen). Die grauen Partien bestehen aus nahezu reinem, quarzitisch verschweißten Quarzsand-stein.
FO: Borreshoved, Broager, DK
     
  5 
Feinsandstein mit "hemate staining" Feinsandstein mit "hemate staining", Detail Feinsandstein mit "hemate staining"
Als "Hematite staining" wird eine feine, punktförmige Imprägnierung eines Sandsteines mit Hämatit-Schüppchen bezeichnet. Dieser Feinsandstein weist zusätzlich unregelmäßig (vermutlich entlang Schwächezonen) verlaufende, feine Linien und auch breite, bandartige Konzentrationen des Hämatits auf.      FO: Dybøl, DK, Sgl. Tüxen
 
  6 
Als "Leopardensandstein" werden auffallend dunkelbraun gefleckte Sandsteine bezeichnet. Die braunen Flecken sind ebenso sandartig feinkörnig wie der übrige Stein, aber dunkel eingefärbt und mit einer rostig braunen Substanz verkittet. Ihre Entstehung und somit Zusammensetzung kann etwas unterschiedlich sein. Meist handelt es sich dabei um Goethit oder Siderit. Das hier gezeigte Beispiel enthält keinen Calcit  -  was bei einer anderen, manganhaltigen Variante der Fall wäre. FO: Wahrberg, Flensburger Förde. Breite des Steins: 6 cm
Leopardensandstein Leopardensandstein, Detail
     
  7   Quarzitischer Sandstein
quarzitischer Sandstein   Geraten Sandsteine unter Metamorphose-Bedingungen, findet zunächst eine Zementierung, dann durch Drucklösung eine Neukristallisation und Versinterung der Quarzkörnchen statt. Es entsteht Quarzit. Dabei können Sedimentstrukturen  bis zu einem gewissen Grad erhalten bleiben.
Schwach metamorphe Quarzite zeigen partiell noch die Körnchen des ursprünglichen Sandsteins, siehe Detailbild.           Breite des Steins: 9 cm
FO: Habernis, Flensburger Förde,
     
  8  
geschichteter Sandstein geschichteter Sandstein, Detail   Wenn unter der Ablagerung das  Sediment variiert, können auffallend gebänderte Sandsteine entstehen. Bei dem hier gezeigten Stein wechselt bei gleich- bleibender Korngröße der Hämatitanteil. Sogar beidseits des kleinen, tektonisch verursachten  Versatzes bleibt die klare Schichtung erhalten.
FO: Varnæs, DK
Breite des Steins: 9 cm
(Detailbild: nasse Oberfläche)
     
  9    
Sandstein mit "Kreuzschichtung"   Bei diesem interessanten Stein mit seinen sich kreuzenden und überlagernden Linien ist man geneigt, an eine Kreuzschichtung zu glauben (siehe 1. Stein dieser Auflistung). Das wäre allerdings ein Irrtum. Hier muss die Schichtung (Ablagerung) von einer durch sekundäre Lösungsausfällung erfolgten Imprägnierung unterschieden werden. Die Ausrichtung der Lagerung liegt weitgehend waagrecht (bei der Rückseite des Steins, Bild rechts unten, etwas nach rechts geneigt). Über diese Lagerungsstruktur wischen etwas schleierartig die Linien der Ausfällung (Brauneisen) hinweg.
Man spricht bei dieser Erscheinung auch von einem "Chiasma-Sandstein".
FO: Todendorf, OH.
Breite des Steins: 15 cm
Sandstein mit "Kreuzschichtung" Detail Sandstein mit "Kreuzschichtung" Detail Sandstein mit "Kreuzschichtung"
     
  10
Dalarnesandstein mit Trocknungsrissen Dala-Sandstein mit Trocknungsrissen   Diese beiden Steine sind Anstehendproben in der Ausstellung des LUNG in Sternberg.
Sie zeigen fossile Trockenrisse im kambrischen Dala-Sandstein, die durch Schrumpfung beim Austrocknen des wassergesättigten Sediments erfolgten.
     
  11 
konglomeratischer Sandstein   Übersteigt bei Sandsteinen die Korngröße der Bestandteile 2 mm, spricht man von Konglomeraten oder - wenn der Anteil der nur wenig groben Fraktion gering ist  - auch von konglomeratischen Sandsteinen.
Dieser Stein ist ein mit Hämatit verbackenes, geschichtetes  Sandstein-Konglomerat
FO: Hesselager, Fyn, DK
Breite des Steins: 10 cm
   Auch dieser Stein (ohne deutliche
   Schichtung) tendiert dazu, konglomera-
   tisch zu sein. Auch hier ist Hämatit das
   Bindemittel und bewirkt eine dunkel-
   rostrote Matrix. Hell weißgrau erschei-
   nen die angeschlagenen, runden Quarz-
   körner, hellgelblich und z. T. etwas
   eckig kleine Feldspäte.
   FO: Borreshoved, Broager, DK  
     
  12 
Kugelsandstein   Sphärolithischer Kalkarenit
Die Ausbildung von calcitgebundenen Kugelsandsteinen ist komplex und noch nicht ganz geklärt. Man geht davon aus, dass der vorhandene Calcit als Bindemittel für die Zementation der kugeligen (bei diesem Geschiebe kreisförmig angeschnittenen und z. T. ausgewitterten) Gebilde verantwortlich ist.
Breite des Steines: 13 cm
FO: Bagenkop, Insel Langeland, DK
Kugelsandstein, Detail Kugelsandstein, Detail Kugelsandstein, Detail
     Kugelsandstein
   Deutlicher plastisch sind die (allerdings abgeschliffenen) Kugelgebilde auf
   einem hellen, sehr feinkörnigen devonischen Sandstein zu sehen.
   Die kugeligen Formen treten durch die Verwitterung hervor.

   FO: Dollerupholz, Flensburger Förde
  
     
  13
   Die sehr feinkörnigen Eophyton-Sandsteine (Mickwitzia-Sandstein)  weisen charakteristische Schleif- bzw. Driftmarken auf, deren Verursachung noch kontrovers diskutiert wird (siehe linkes Foto). Es treten auch skolithos-artige Grabgänge auf (rechtes Foto: angeschnitten und in Aufsicht)
Breite des Steins: 4,5 cm
FO: ein Schotterhaufen in Flensburg
 
  14
Fucoidensandstein Fucoiden-Sandstein Detail   Fucoiden-Sandsteine enthalten fossile, etwas wirr verlaufende Lebensspuren einer Tiergattung, die nicht näher bestimmt werden kann.
Sie wird mit dem Sammelnamen "Planolites" bezeichnet.
Breite des Steins: 13 cm
FO: Hökholz
     Fucoiden-Sandstein
   FO: Frydendal, Als, DK 
     
  15
Skolithos ist der Gattungsname für dieses Spurenfossil, dass charakteristischerweise stets senkrecht zur Schichtung verlaufende Wohnröhren aufweist. Oft finden sie sich dicht an dicht und sehr akkurat verlaufend im Gestein. Hier drei Versionen: Helle Röhren in rötlichem Sandstein und dunkelviolette Röhren im helleren Sandstein. Beide Formen kommen im  Ostseegebiet häufig vor. Seltener werden weiße, deutlicher körnige Varianten des Skolithos-Sandsteins gefunden.
Stein 1: FO: Voderupklint, Ærø, DK, Breite: 14 cm.     Stein 2: FO: Dollerupholz, Flensburger Förde. Breite: 24 cm
Skolthos-Sandstein Skolithos-Sandstein Skolithos-Sandstein Detail
Skolithos-Sandstein Skolithos-Sandstein Detail Skolithos-Sandstein Detail Skolithos-Sandstein
weißer Skolthos-Sandstein weißer Skolithos-Sandstein Detail   weißer Skolithos-Sandstein,
lokaler Strandstein
FO: Nordspitze von Öland, SE
("Stora grundet")
     
  16 
Grünsandstein (Glaukonitsandstein) bildet sich in der Verfestigung von sehr feinkörnigen, glaukonitreichen Grünsanden in flachen Meeresgebieten. Glaukonitsandsteine sind besonders feinlagig geschichtet und leicht spaltbar.
Stein 1: FO: Sonderborg, DK.   Breite: 8 cm       Stein2: FO: Neukirchen, Flensburger Förde.   Breite: 5 cm
Glaukonitsandstein Glaukonitsandstein Detail Grünsandstein Grünsandstein Detail
     
  17 
Sandstein mit Phosphoritknollen Rispebjerg-Sandstein   Dieser grobkörnige Sandstein enthält kugelige oder knollige Konkre-tionen aus Phosphorit.
Sie wurden in ihm durch Umlagerung als konglomeratischer Bestandteil angereichert. Phosphorit entsteht ursprünglich aus biogenen Ablage-rungen.
Breite des Steins: 13 cm
FO: Westerholz, Flensburger Förde
 
  18 
Burgvikssandstein Burgvikssandstein
Im Süden der Insel Gotland wird ein feinkörniger, grauer Kalksandstein, Burgviks-Sandstein, abgebaut. Seine feinen Sandkörnchen sind kalkzementiert. Er ist fossilarm und verwittert gelblich (linkes Bild: Verwitterungsrinde, rechtes Bild: Auslösungsspuren). Ab dem Mittelalter wurde er zu Bauzwecken verwendet, auch verschifft.
FO: Lokales Strandgeröll, Breite des Steins: 9 cm.
 
  19
Sandstein mit Rippelmarken   Dieser harte jotnische Sandstein hat die Wellenrippeln konserviert, die einst in das Sediment des Uferbereichs eingeprägt worden waren.
Er ist mit feinen Hämatitstäuben rötlich imprägniert, enthält aber auch mikroskopisch kleine Feldspatkristalle (Arkose).
FO: Westerholz, Flensburger Förde
Breite des Steins: 21 cm
     
  20
  Dieser feinkörnige, lagig geschichtete Tonsandstein enthält neben sandigen Bestandteilen Glimmer und als Bindemittel Calcit und Ton.
Er stellt somit einen Übergang zu reinen Tonsteinen dar.
Breite des Steins: 7 cm
FO: Flensburger Förde
     
  21
Eine leichte metamorphe Überprägung hat bei diesem Feinsandstein dazu geführt, das chemische Reaktionen mit Mineralneubildungen Muster und Flecken entstehen ließen. Einzelheiten würden sich mittels eines Dünnschliffs erkennen lassen. FO: Nordskoven, Als, DK    Aufnahmen unter Wasser
Feinsandstein mit metamorpher Fleckenbildung
     
  22 
Sog. "Liesegangsche Ringe" werden ebenfalls durch chemische Vorgänge erklärt, in diesem Fall durch das Eindringen von (häufig eisenhaltigen) Lösungen in Sandstein und ihre konzentrische Wiederausfällung in einer tieferen Schicht. Die rhythmisch-regelmäßige Ausbildung eines solchen Ringgebildes kann erstaunen. Das Wasser, überhaupt wässrige Lösungen, pulsieren gerne rhythmisch  -  da, wo sie es ungestört können. Sichtbar wird dies im rhythmischen Wechsel der Ausfällungen. (Link zum Thema Liesegangsche Ringe: https://www.seilnacht.com/versuche/oszill.html)
Feinsandstein, FO: Børsmose Strand, DK, Sgl. E. Krüger
 
Beispielhaft ist dieser Sandstein mit Liesegangschen Ringen.
Der Stein wurde entlang einer Kluft geöffnet (gespalten)
und zeigt nun spiegelbildlich die in dieser Kluft entstandenen Ausfällungsringe.

FO: Kiesgrube Hüllerup, S Flensburg
Foto und Sgl. H. Tüxen

Eisenhaltige Ausfällungen können auch im Lockersediment zu ringförmigen Gebilden führen. Siehe hier.
Und ein interessanter Hinweis aus Prof. Blumes praxisnaher Website:
https://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/03_98.htm
 
  23 
Wenn im Gestein Schwächezonen in Form von Rissen oder feinen Bruchlinien vorhanden sind, folgen die Ausfällungen verstärkt diesen Zonen. Durch die variierende Anreicherung aus eisenreichen Lösungen können Strukturen entstehen, die an eine Marmorierung erinnern. (Der sog. "Ruinenmarmor" oder "Landschaftsmarmor" geht auf derartige Vorgänge zurück: in entsprechend fraktioniertem Kalkstein entstehen durch eindringende eisenhaltige Lösungen Strukturen, die an Landschaften oder ruinenartige Formen denken lassen.)
Hier ein toniger Feinsandstein mit Brauneisen-Ausfällungen  -  im Stile des "Landschaftsmarmors",
FO: Kiesgrube Brelingen, Wedemark  Sgl. E. Krüger
 
  24 
Die von Fossiliensammlern verwendete Bezeichnung "Intrageröll" bezieht sich darauf, dass solche bisweilen in fossil-reichen Kalksandsteinen auftretenden Limonit-Konkretionen bereits im noch lockeren Sediment um einen Fremdkörper oder ein Fossil herum entstanden und ausgehärtet sind  -  noch vor der Gesamtverfestigung des Sediments. Sie sind oft härter als das spätere Wirtsgestein, können sich aus diesem heraus lösen  - oder lose gefunden werden.
2 Beispiele in der Sammlung H. Tüxen.
Mergeliger Kalksandstein mit Intrageröllen Fossilreicher Kalksandstein mit offenen, schaligen Intrageröllen
 
  25 
Die nachfolgenden Bilder zeigen Eisenoxyd-reiche Linsen in einem Sandstein, die nicht ausgehärtet wurden:
Der durch seinen Glimmerreichtum dunkel getönte Feinsandstein weist Flecken auf, die durch tonige, mit Hämatit durchsetzte Anreicherungen entstanden waren. Diese weniger festen "Linsen" wurden später durch die Verwitterung größtenteils ausgelöst und erscheinen nun als Löcher mit krustigen Resten ihres einstigen Inhalts. 
Breite des Steins: 10 cm, FO: Habernis, SH
Sandstein mit Tonlinsen Sandstein mit Tonlinsen Sandstein mit Tonlinsen, Detail Sandstein mit Tonlinsen, Detail
   Gute Beispiele für Sandsteine mit Tongallen 
  zeigen die beiden nebenstehenden Bilder, 
  aufgenommen von M. Torbohm an 
  Großgeschieben im Tagebau Cottbus Nord
  (Niederlausitz). 
  http://kanalmusik.de/wordpress%202/?p=8377 

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R. Vinx stellt in seinem (empfehlenswerten) Büchlein "Steine an deutschen Küsten" einen "Schieferähnlichen Feinsandstein" vor. Er ist grau, dünnplattig teilbar und auf den Schichtflächen mit feinen Glimmerschüppchen besetzt.
Charakteristisch ist die wellig unebene Schichtung, die durch eine wechselnde Strömungsrichtung des Wassers bei der Ablagerung verursacht wird. Die Steine geben oft ein Bild der Wasserbewegung im sehr feinen Substrat wieder.
Zwei Beispiele:     Breite des Steins in der oberen Bildleiste: 12 cm, FO: Habernis
schieferähnlicher Feinsandstein schieferähnlicher Feinsandstein, Detail schieferähnlicher Feinsandstein, Detail schieferähnlicher Feinsandstein
  Breite des 2. Steins: 12 cm
  FO: Neukirchen, SH 
 
  27
  Arkosen sind feldspatreiche Sand-steine.
Der erhöhte Feldspatanteil, die oft geringe Sortierung und unvollstän-dige Rundung der Feldspäte deuten auf eine kontinentale Entstehung in einem trocken-heißen Klima hin. Der Feldspat tritt häufig in etwas größe-ren Fragmenten, auch kaolinisiert, auf.
2 Beispiele aus dem Ostseeraum,
Bild links: Sgl. M. Torbohm,
Bild rechts: Sgl. v. d. Heide
 
 


  
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