Gesteine - Sedimentgesteine - Sandstein
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Fundbeispiele von Sandsteinen: |
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Dieser weiße, sich rau anfühlende Quarzsandstein besteht aus nur lose verkitteten weißen Quarzsandkörnchen. Das Detailbild lässt die Körnigkeit des Ausgangssediments gut erkennen. Lagen geringfügig gröberer, hellgrau getönter Körner lassen die Schichtung erkennen. Wechselnde Strömungsverhältnisse haben zu einer Kreuzschichtung geführt - zu sehen im mittleren Bild. Breite des Steines: 8 cm. FO: Sonderborg, DK | ||
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Zuweilen zeigen Rotsandsteine helle, klar
abgezirkelte Ausbleichungsflecken. Ähnlich den Bleichflecken im
Helgoländer Buntsandstein wird als Ursache für die Entfärbung
eine Wirkung eingelagerter radioaktiver Partikel vermutet. Breite des Steins: 9 cm, FO: Habernis, SH |
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Dies ist ein weißer Quarzsandstein, der durchsetzt ist von
eingestreuten schwarzen (metallischen oder Schwermineral-)
Körnchen, die optisch nicht zu bestimmen sind. Die fleckige Rotfärbung entstand auf Grund von Auslösungen von Hämatit-Anteilen im Sediment. FO: Fyns Hoved Breite des Steins: 7,5 cm |
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Als "Hematite staining" wird eine feine, punktförmige Imprägnierung eines Sandsteines mit Hämatit-Schüppchen bezeichnet. Dieser Feinsandstein weist zusätzlich unregelmäßig (vermutlich entlang Schwächezonen) verlaufende, feine Linien und auch breite, bandartige Konzentrationen des Hämatits auf. FO: Dybøl, DK, Sgl. Tüxen | ||
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Als "Leopardensandstein" werden auffallend dunkelbraun gefleckte Sandsteine bezeichnet. Die braunen Flecken sind ebenso sandartig feinkörnig wie der übrige Stein, aber dunkel eingefärbt und mit einer rostig braunen Substanz verkittet. Ihre Entstehung und somit Zusammensetzung kann etwas unterschiedlich sein. Meist handelt es sich dabei um Goethit oder Siderit. Das hier gezeigte Beispiel enthält keinen Calcit - was bei einer anderen manganhaltigen Variante der Fall wäre. FO: Wahrberg, Flensburger Förde. Breite des Steins: 6 cm | ||
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7 Quarzitischer Sandstein | |||
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Geraten Sandsteine unter Metamorphose-Bedingungen, findet
zunächst eine Zementierung, dann durch Drucklösung eine
Neukristallisation und Versinterung der Quarzkörnchen statt. Es
entsteht Quarzit. Dabei können Sedimentstrukturen bis zu
einem gewissen Grad erhalten bleiben. Schwach metamorphe Quarzite zeigen partiell noch die Körnchen des ursprünglichen Sandsteins, siehe Detailbild. Breite des Steins: 9 cm FO: Habernis, Flensburger Förde, |
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Wenn unter der Ablagerung das Sediment variiert,
können auffallend gebänderte Sandsteine entstehen. Bei dem hier
gezeigten Stein wechselt bei gleich- bleibender Korngröße der Hämatitanteil. Sogar beidseits des kleinen,
tektonisch verursachten Versatzes bleibt die
klare Schichtung erhalten. FO: Varnæs, DK Breite des Steins: 9 cm (Detailbild: nasse Oberfläche) |
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Bei diesem interessanten Stein mit seinen sich kreuzenden
und überlagernden Linien ist man geneigt, an eine
Kreuzschichtung zu glauben (siehe 1. Stein dieser Auflistung).
Das wäre allerdings ein Irrtum. Hier muss die Schichtung
(Ablagerung) von einer durch sekundäre Lösungsausfällung
erfolgten Imprägnierung unterschieden werden. Die Ausrichtung
der Lagerung liegt weitgehend waagrecht (bei der Rückseite des
Steins,
Bild rechts unten, etwas nach rechts geneigt). Über diese
Lagerungsstruktur wischen etwas schleierartig die Linien der
Ausfällung (Brauneisen) hinweg. Man spricht bei dieser Erscheinung auch von einem "Chiasma-Sandstein". FO: Todendorf, OH. Breite des Steins: 15 cm |
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Diese beiden Steine sind Anstehendproben in der Ausstellung
des LUNG in Sternberg. Sie zeigen fossile Trockenrisse im kambrischen Dala-Sandstein, die durch Schrumpfung beim Austrocknen des wassergesättigten Sediments erfolgten. |
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Übersteigt bei Sandsteinen die Korngröße der Bestandteile 2
mm, spricht man von Konglomeraten oder - wenn der Anteil der nur
wenig groben Fraktion gering ist - auch von
konglomeratischen Sandsteinen. Dieser Stein ist ein mit Hämatit verbackenes, geschichtetes Sandstein-Konglomerat FO: Hesselager, Fyn, DK Breite des Steins: 10 cm |
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Sphärolithischer Kalkarenit Die Ausbildung von calcitgebundenen Kugelsandsteinen ist komplex und noch nicht ganz geklärt. Man geht davon aus, dass der vorhandene Calcit als Bindemittel für die Zementation der kugeligen (bei diesem Geschiebe kreisförmig angeschnittenen und z. T. ausgewitterten) Gebilde verantwortlich ist. Breite des Steines: 13 cm FO: Bagenkop, Insel Langeland, DK |
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Deutlicher plastisch sind die (allerdings abgeschliffenen) Kugelgebilde auf feinkörnigen devonischen Sandsteinen in einer Kiesgrube im polnischen Misdroy zu sehen. Bilder von M. Torbohm 2019. | ||
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Die sehr feinkörnigen
Eophyton-Sandsteine (Mickwitzia-Sandstein) weisen
charakteristische Schleif- bzw. Driftmarken auf, deren
Verursachung noch kontrovers diskutiert wird (siehe
linkes Foto). Es treten auch skolithos-artige Grabgänge
auf (rechtes Foto:
angeschnitten und in Aufsicht) Breite des Steins: 4,5 cm FO: ein Schotterhaufen in Flensburg |
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Fucoiden-Sandstein FO: Frydendal, Als, DK |
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Skolithos ist der Gattungsname
für dieses Spurenfossil, dass charakteristischerweise stets
senkrecht zur Schichtung verlaufende Wohnröhren aufweist. Oft
finden sie sich dicht an dicht und sehr akkurat verlaufend im
Gestein. Hier drei Versionen: Helle Röhren in rötlichem
Sandstein und dunkelviolette Röhren im helleren Sandstein. Beide
Formen kommen im Ostseegebiet häufig vor. Seltener werden
weiße, deutlicher körnige Varianten des Skolithos-Sandsteins
gefunden. Stein 1: FO: Voderupklint, Ærø, DK, Breite: 14 cm. Stein 2: FO: Dollerupholz, Flensburger Förde. Breite: 24 cm |
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weißer Skolithos-Sandstein, lokaler Strandstein FO: Nordspitze von Öland, SE ("Stora grundet") |
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Grünsandstein
(Glaukonitsandstein) bildet sich in der Verfestigung von sehr
feinkörnigen, glaukonitreichen Grünsanden in flachen
Meeresgebieten. Glaukonitsandsteine
sind besonders feinlagig geschichtet und leicht spaltbar. Stein 1: FO: Sonderborg, DK. Breite: 8 cm Stein2: FO: Neukirchen, Flensburger Förde. Breite: 5 cm |
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Dieser grobkörnige Sandstein
enthält kugelige oder knollige Konkre-tionen aus Phosphorit. Sie wurden in ihm durch Umlagerung als konglomeratischer Bestandteil angereichert. Phosphorit entsteht ursprünglich aus biogenen Ablage-rungen. Breite des Steins: 13 cm FO: Westerholz, Flensburger Förde |
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Im Süden der Insel Gotland wird ein
feinkörniger, grauer Kalksandstein, Burgviks-Sandstein,
abgebaut. Seine feinen Sandkörnchen sind kalkzementiert. Er ist
fossilarm und verwittert gelblich (linkes Bild:
Verwitterungsrinde, rechtes Bild: Auslösungsspuren). Ab dem
Mittelalter wurde er zu Bauzwecken verwendet, auch verschifft.
FO: Lokales Strandgeröll, Breite des Steins: 9 cm. |
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Dieser harte jotnische Sandstein hat die
Wellenrippeln konserviert, die einst in das Sediment
des Uferbereichs eingeprägt worden waren. Er ist mit feinen Hämatitstäuben rötlich imprägniert, enthält aber auch mikroskopisch kleine Feldspatkristalle (Arkose). FO: Westerholz, Flensburger Förde Breite des Steins: 21 cm |
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Dieser feinkörnige, lagig geschichtete
Tonsandstein enthält neben sandigen
Bestandteilen Glimmer und als Bindemittel Calcit und Ton. Er stellt somit einen Übergang zu reinen Tonsteinen dar. Breite des Steins: 7 cm FO: Flensburger Förde |
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Eine leichte metamorphe Überprägung hat bei diesem Feinsandstein dazu geführt, das chemische Reaktionen mit Mineralneubildungen Muster und Flecken entstehen ließen. Einzelheiten würden sich mittels eines Dünnschliffs erkennen lassen. FO: Nordskoven, Als, DK Aufnahmen unter Wasser | |||
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Sog. "Liesegangsche Ringe"
werden ebenfalls durch chemische Vorgänge erklärt, in diesem
Fall durch das Eindringen von (häufig eisenhaltigen) Lösungen in
Sandstein und ihre konzentrische Wiederausfällung in einer
tieferen Schicht. Die rhythmisch-regelmäßige Ausbildung eines
solchen Ringgebildes kann erstaunen. Das Wasser, überhaupt wässrige
Lösungen, pulsieren gerne rhythmisch - da, wo sie
es ungestört können. Sichtbar wird dies im rhythmischen Wechsel
der Ausfällungen. (Link zum Thema Liesegangsche Ringe:
https://www.seilnacht.com/versuche/oszill.html) Feinsandstein, FO: Børsmose Strand, DK, Sgl. E. Krüger |
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Wenn im Gestein Schwächezonen in Form von Rissen
oder feinen Bruchlinien vorhanden sind, folgen die Ausfällungen
verstärkt diesen Zonen. Durch die variierende Anreicherung aus
eisenreichen Lösungen können Strukturen entstehen, die an eine
Marmorierung erinnern. (Der sog. "Ruinenmarmor" oder
"Landschaftsmarmor" geht auf derartige Vorgänge zurück: in
entsprechend fraktioniertem Kalkstein entstehen durch eindringende
eisenhaltige Lösungen Strukturen, die an Landschaften oder
ruinenartige Formen denken lassen.) Hier ein toniger Feinsandstein mit Brauneisen-Ausfällungen - im Stile des "Landschaftsmarmors", FO: Kiesgrube Brelingen, Wedemark Sgl. E. Krüger |
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Die von Fossiliensammlern verwendete Bezeichnung
"Intrageröll" bezieht sich darauf, dass solche
bisweilen in fossil-reichen Kalksandsteinen auftretenden
Limonit-Konkretionen bereits im noch lockeren Sediment um einen
Fremdkörper oder ein Fossil herum entstanden und ausgehärtet
sind - noch vor der Gesamtverfestigung des
Sediments. Sie sind oft härter als das spätere Wirtsgestein,
können sich aus diesem heraus lösen - oder lose gefunden
werden. 2 Beispiele in der Sammlung H. Tüxen. |
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Mergeliger Kalksandstein mit Intrageröllen | Fossilreicher Kalksandstein mit offenen, schaligen Intrageröllen |
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Gute Beispiele für Sandsteine mit Tongallen
zeigen die beiden nebenstehenden Bilder, aufgenommen von M. Torbohm an Großgeschieben im Tagebau Cottbus Nord (Niederlausitz). http://kanalmusik.de/wordpress%202/?p=8377 |
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R. Vinx stellt in seinem (empfehlenswerten)
Büchlein "Steine an deutschen Küsten" einen "Schieferähnlichen
Feinsandstein" vor. Er ist grau, dünnplattig teilbar
und auf den Schichtflächen mit feinen Glimmerschüppchen besetzt. Charakteristisch ist die wellig unebene Schichtung, die durch eine wechselnde Strömungsrichtung des Wassers bei der Ablagerung verursacht wird. Die Steine geben oft ein Bild der Wasserbewegung im sehr feinen Substrat wieder. Zwei Beispiele: Breite des Steins in der oberen Bildleiste: 12 cm, FO: Habernis |
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Breite
des 2. Steins: 12 cm FO: Neukirchen, SH |
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Arkosen sind feldspatreiche Sandsteine.
Der erhöhte Feldspatanteil, die oft geringe Sortierung und unvollständige Rundung der Feldspäte deuten auf eine kontinentale Entstehung in einem trocken-heißen Klima hin. Der Feldspat tritt häufig in etwas größeren Fragmenten, auch kaolinisiert, auf. Strandgeröll FO: Heiligenhafen, OH Breite des Steins: 6 cm. |
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zum Überblick:
Sedimentgesteine zu Nexö-Sandstein zum Überblick: Gesteine |