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   1   Markasitknollen
Markasit (Eisen-II-Sulfid, FeS) wurde bis in die Mitte des 19. Jh. mit Pyrit gleichgesetzt. Er ist aber weniger stabil als der chemisch identische Pyrit. Offene Bruchflächen zersetzen sich innerhalb weniger Jahre. Dabei wird Schwefelsäure gebildet, die Markasit-Oberfläche wird schwarzkrümelig und riecht nach Schwefeldioxid. Markasit bildet häufig blätterige oder stengelige Kristalle aus, die zu radialstrahligen Knollen zusammenwachsen können.
Markasitknollen treten nicht selten in der Kreide auf, sie bilden sich dort als chemische Reaktion aus dem Schwefel organischer Verbindungen mit dem zweiwertigen Eisen. Sie sind daher auch ein typischer Fund in den Lägerdorfer Kreidegruben, als glattwandige "Lägerdorfer Kugeln". Sie sind von einer dünnen Opal-Haut umgeben, die sie (im geschlossenen Zustand) vor der Zersetzung schützt.
 
Markasitknolle Markasitknolle Markasitknolle  Narbige und rostig angewitterte
 Markasitknolle aus dem
 Geschiebe, mit einem Rest der
 Kreidekalkschale in einer
 Vertiefung. Abgewetzte
 Partien schimmern metallisch.
 Strandstein, FO: Borreshoved,
 Broager, DK.
 Breite des Steins: 8 cm.
Markasitkugel Markasitkugel, halbiert Markasitkugel mit Zersetzung  Kleine Kugeln (links 3 cm, rechts
 2,5 cm)
werden leicht übersehen,
 zumal wenn sie mit einer Kruste
 aus Brauneisen überzogen sind.
 Sie verraten sich dann durch ihr
 Gewicht.
 Die aufgeschlagene Hälfte der 2.
 Knolle zeigt die schwarze
 Zersetzungssubstanz.
Konkretion aus Markasitknollen Konkretion aus Markasitknollen   Konkretion aus Markasitkugeln, mit Resten von Flint und Kreide.
Fund auf einem Kieshaufen, Mohrkirch, Sgl. Lunkeit.
Breite des Steins: 16 cm
Markasitkugeln aus Lägerdorf   Von einer dünnen Opal-Haut umgebene Markasitkugeln aus der Lägerdorfer Kreide.
Frisch aus den Kreideablagerungen hat noch keine Rostbildung eingesetzt.
Größe der Kugeln: 2,5 cm - 4 cm.
 
     
       
  2   Faserkalk
Faserkalk bildet sich in tonigen Ablagerungen, benötigt aber eine Anwachsfläche (Keimrasen) aus vulkanischem Sediment (Tuff). Von dieser Tufflage aus wachsen Calcitfasern in beiden Richtungen rechtwinklig in den Ton hinein. So entstehen kompakte Calcitfaser-Lagen mit einer inneren Naht (1. Stein im Bild links waagrecht, im Bild rechts senkrecht).
Faserkalk ist leicht durchscheinend und nicht hart. Wie Bernstein wurde er seit der Jungsteinzeit zu Schmuck verarbeitet.
Faserkalk Faserkalk  
   Die Farbe der Faserkalke spielt zwischen grau,
   gelblich und gelbgrünlich.
   Beide Steine: unbearbeitete Strandfunde.
Empfehlenswert mit vielen Abbildungen: https://www.researchgate.net/publication/270899374_Faserkalk
 
       
  3   Helgoländer "Katzenpfötchen"
Gewöhnliches Katzenpfötchen Katzenpfötchen   Im Allgemeinen wird man bei dem Wort "Katzenpfötchen" an Blüten denken, in der Art wie das linke Bild sie zeigt. Auf Helgoland hingegen wird mit diesem Begriff (umgangssprachlich) eine besondere Phosphorit-Ausbildung bezeichnet, die auf der Helgoländer Düne gefunden werden kann. Bei liebevollem Hinschauen lassen sich gewisse Ähnlichkeiten zwischen beiden Katzenpfötchen doch erkennen...
Es handelt sich bei den Phosphorit-Gebilden um die erhaltenen Ausfüllungen von Luftkammern kreidezeitlicher Ammoniten  -  eine rare und lokale Besonderheit.  Breite: ca. 4 cm
       
 
  4  Bernstein
Bernstein   Bernstein ist nicht mineralischen Ursprungs, sondern fossiles Harz. Die (ausgestorbene) Baumart, von der der besonders durchscheinend klare Succinit (der baltische Bernstein) stammt, ist nach wie vor nicht bekannt. Rätsel bestehen auch hinsichtlich des auffallend guten Erhaltungszustandes der Inklusen (eingeschlossene Insekten).
Bernstein war seit der Jungsteinzeit eine begehrte Substanz zur Schmuckherstellung  - und Handelsobjekt bis in den Mittelmeerraum.

Umfassende Informationen über: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernstein
 
       
       
  5       
Dendriten auf Kalkstein Dendriten auf Kalkstein, Detail   Von den Solnhofener Kalksteinplatten sind sie allgemein bekannt: Mangan-Dendriten. Sie erscheinen auch im Geschiebe auf manchen hellen kreidezeitlichen Kalksteinen des Ostseeraumes. Es sind Ausscheidungen aus manganhaltigen Lösungen, die in charakteristischer Verästelung auf der Steinoberfläche wachsen.
Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass sie sich von einem "Keimpunkt" aus radial verzweigen. Die hellbraunen Punkte stellen ihre Frühformen dar.
Breite des Steins: 3 cm. FO: Hubertsberg, OH
       
       
  6 
Wenn Holz unter sauerstofffreien Bedingungen im Sediment überdauert, z. B. in Schlamm oder unter Vulkanasche, verrottet es nicht, sondern wird als Fossil erhalten. Die belebte Holzsubstanz, u. a. das Lignin, wird durch mineralische Substanz ersetzt, meist durch Quarz. Das Holz verkieselt.
Dieses Stück Fossiles Holz zeigt uns anschaulich ein Frühstadium des Verkieselungsprozesses. Die organische Substanz wird ausgelöst und durch SIO2 ersetzt, quasi "tröpfchenweise". Bei fortschreitender Verkieselung entsteht im Endstadium aus organischer Substanz (Holz) ein Stein (verkieseltes Holz, Holzstein).
       
  Im Bild links sehen wir ein Stück fossiles Holz eingebettet in feinen Tonsandstein. Das Sediment hatte einst seine Verrottung unterbunden.

Im Bild rechts ein Geröll aus fossilem Holz, ein Strandfund.
 
       
       
       
       
Literaturempfehlung: Vinx, R. 2016: Steine an deutschen Küsten. Verl. Quelle & Meyer.  
 
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