Gesteine - Sedimentgesteine - Flint (Feuerstein)
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Stevns Klint (DK), Kreidefelsen mit
Feuerstein-Horizonten
(schräg nach links einfallend) |
Flint-Lage im Kreidefels: schwarzer Flint als unregelmäßig geformtes und ausgebuchtetes Band | Flint-Lage im Kreidefelsen: ungleichmäßig ausgebildeter Flint, mit Übergangsformen | Geröllstrand aus überwiegend Flintgeröllen, Rügen |
Fundbeispiele: |
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Häufig können Übergangsgesteine gefunden werden, aus den
Grenzbereichen der Flint- Horizonte, aus unvollständiger
Diagenese oder in Form von silifiziertem
(kieselsäuredurchsetztem) Kalkstein. Siehe das Bild eines unvollständig ausgebildeten Flint-Horizontes Kalkstein mit Flinteinschlüssen |
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Sehr häufig weisen die Flinte gestreifte Muster
auf. Solche Bänderungen gehen auf rhythmisch erfolgte
Ausfällungen von (staubfeinen) dunklen Mineralen während der
Diagenese zurück. Gebänderte Feuersteine können
graphisch sehr attraktiv sein. In dem europaweit größten steinzeitlichen Feuersteinbergwerk, im polnischen Krzemionki wurde Jura-Feuerstein abgebaut, der besonders schöne Gestaltungen zeigt. Siehe: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/LokationRockData?param=1072,308 |
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Gebänderter Flint von Stränden in Schleswig-Holstein |
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4 An einem dem Wellenschlag ausgesetzten Strand runden sich mit der Zeit selbst die scharfkantigen, harte Flinte. Zuweilen stoßen wir auf besonders gezeichnete Steine. Sie sind übersät von kleinen gebogenen Furchen, von einem dichten Netz sichelförmiger Druckmarken. Damit lassen sie eine weitergehende Beanspruchung erkennen: Parabelrisse. Während der Kaltzeiten wurden durch den Druck und die Bewegung des auflastenden Gletschers diese gebogenen Druckmarken verursacht. |
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In den Kiesgruben der Vereisungsgebiete kann man oftmals Steinkugeln unterschiedlicher Gesteinstypen finden, sog. "Gletscher-Eier". Das ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für die gerundeten Mahlsteine eines Gletscher-topfes (einer "Gletschermühle"), die durch das strudelnde Wasser, im Verein mit anderen vorhandenen Steinen sich gegenseitig rund rollten. An dieser Feuerstein-Kugel sieht man entsprechende Schlagspuren auf der gesamten Oberfläche. Breite: 9 cm, KG Brelingen, Wedemark | |
Den nachfolgend gezeigten, kugelig abgerollten hellgrauen Flint fand ein Kind auf einem Acker nahe Gintoft in Angeln. Vermutlich entstand die Kugel ebenfalls als sog. "Gletscher-Ei". In den ausgewitterten Höhlungen sind Reste von Kieselschwämmen zu ahnen. Breite des Steins: 8 cm |
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Auch wenn die zuweilen abenteuerlich irregulär geformten Flintgestaltungen (Konkretionen) keine "Versteinerungen" von Lebewesen sind, können im Flint doch Fossilien enthalten sein. |
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Bryozoen (Moostierchen) leben auch heute noch in vielen
Arten. Es sind mikroskopisch kleine, Kolonie bildende
Vielzeller. In der weißen Kalkhaut auf den Flinten sind ihre
fossilen Reste häufig und gut zu erkennen,
hier
durch die Verwitterung herauspräpariert. Und hier erscheinen die Schalenreste nur als weiße, kalkige Striche im Feuerstein. |
"Klappersteine"
klappern mit Glück tatsächlich, wenn man sie schüttelt. Eine
Flintkugel hat sich hier um einen toten Kugelschwamm (Plinthosella
squomosa) gebildet. Seine ausgewitterten Reste in ihr liegen zuweilen lose - und klappern. |
Nach "Donnerkeilen"
(Belemniten) halten Strandwanderer gerne Ausschau. Die
charakteristischen länglichen Gebilde sind die Hartteile eines
ausgestorbenen Kopffüßers (tintenfischähnlich), sie bestehen aus
Calcit. Dies ist kein Belemnit - auch wenn der Finder es zunächst gedacht hatte... - schwarzer Flint! |
Dieser Stein verdeutlicht die Ausbildung von dichten Flintsäumen um tote Meerestiere in einem (nachfolgend intensiv silifizierten) Kalkstein. Wir sehen eine Ansammlung von Schwämmen, im Bild rechts bereits weitgehend ausgewittert. |
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Dies ist ein nicht
bestimmter, größerer Kieselschwamm, mit Resten von der umgebenden und an manchen Stellen eingela- gerten Flintsubstanz. Breite des Steins: 9,5 cm |
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Auster
aus der Kreide, FO: Rügen, Sgl. E. Figaj |
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Eine weitere, aber nicht am Strand zu findende Rarität sind
kalzinierte Flinte. Sie sind von archäologischem Interesse, denn sie tauchen im Kontext jungstein-zeitlicher Grabanlagen auf. Der durch Hitze weiß gebrannte (und wie die beiden Bilder zeigen: strukturell zerrüttete) Flint diente in den Grabkammern als lichter Bodenbelag. Fund auf einem Feldweg bei Philipsthal (nahe der eh. jungsteinzeitl. Grabungsstelle von Habernis) Breite des Steins: 5 cm |
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10 Strandsteine | ||
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Rhythmische Ausfällung | Rhythmische Wachstumsringe | irreguläre Konkretion |
Literatur: Rudolph Frank: Strandsteine, div. Ausgaben Vinx Roland: Gesteinsbestimmung im Gelände, Spektrum Voigt Ehrhard: Über die Zeit der Bildung der Feuersteine in der Oberen Kreide. PDF-Datei hier Links (Auswahl): https://de.wikipedia.org/wiki/Feuerstein http://www.budstone.de/feuerstein/feuerstein.htm http://www.museum-albersdorf.de/flintfossil/index.htm |
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