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Elsterzeitliche Rinnen in Schleswig-Holstein
 
... Tiefe Rinnen entwässerten die Gletscher entlang der Grundmoräne aber auch subglazial, wodurch teilweise mehr als
400 m tiefe Tunneltäler entstanden sind (Hinsch 1979, Piotrowski 1994). Die sogenannten „elsterzeitlichen Rinnen“ (buried valleys, tunnel valleys) gehen radial vom Zentrum der größten Eismächtigkeiten aus (Boulton & Hindmarsh 1987, Ehlers 1990, Ehlers et al. 2004, Piotrowski 1997). Sie sind heute meist mit Feinmaterial oder
Moränenmaterial verfüllt. Das Vorkommen von Schluffen und Tonen (Lauenburger Ton) innerhalb der Täler ist auf die spätere Entstehung von Eisstauseen in diesen vertieften Bereichen zu erklären (Ehlers 1990). Solche subglazialen Rinnen wurden in allen pleistozänen Vereisungsphasen gebildet, die elsterzeitlich entstandenen sind jedoch
wesentlich ausgedehnter (bis zu 150 km lang) und tiefer..." (Grim 2012, S. 20)
 
 
Diese Abbildung (aus Grim 2012) gibt für die Flensburger Innenförde ein elsterzeitliches Tunneltal an.

Erkennbar auch zwei kleine Fortsätze nach Süden:
a. im Verlauf des heutigen Hafenbeckens und weiter als Fortsetzung im (heute weichselzeitlich verfüllten) Tarper Trog.
b. eine kürzere Rinne führt im Bereich von Meierwik (Mühlenbach) Richtung Südosten (auch sie durch weichselzeitliche Grundmoräne verfüllt).
Durch die Nähe zur Förde wurden die beiden Rinnensegmente am Ansatz frei gelegt. Sie liegen im Verlauf der Trogtäler, die den bei Mürwik die Förde querenden Diapir seitlich begleiten. Das westliche Trogtal ist hydrogeologisch gut dokumentiert, es dient der örtlichen Wasserversorgung sowohl in Flensburg als auch in Oeversee.
Die unten stehende, vereinfachte Skizze eines Profilschnittes gibt die beiden verfüllten elsterzeitlichen Rinnen (buried valleys) gut wieder (Johannsen 1970).
siehe auch die Hinweise zum Scherrebektal (Tarper Trog), S.21.
 

 

 
       

Quellenangaben:
Grim, Stephanie 2012: Abflusslose Senken – Instrumente in der Landschaftsanalyse und Indikatoren rezenter Krustenbewegungen. Diss. Universität Mainz
Johannsen A. 1970: Tektonischer Einfluss auf tertiäre und quartäre Sedimentverteilung im Flensburger Raum, Meyniana Nr. 20. Kiel 1970
 
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