Gesteine - Leitgeschiebe - Småland-Gangporphyr
Rhombenporphyr | Brauner Ostsee-Quarzporphyr | Västervik-Fleckengestein | |||
Das småländische
Granitgebiet ist nicht nur hinsichtlich seiner granitischen
Vorkommen variantenreich. Hinzu kommen zahlreiche Formen von
Porphyren, die in oft schmalen Gängen in die Granite
eingeschaltet sind. Ihre Verschiedenartigkeit steht der
Vielfalt bei den Granitoiden in nichts nach. Der bekannteste und augenfälligste Vertreter dieser stets dunkelgrundigen (schwarz- oder rotbraunen) Porphyre, der ostsmåländische Typus sog. "Påskallavik-Porphyr", ist durchsetzt von großen, kugeligen, bis 2 cm messenden, hellen Kalifeldspäten. Die charakteristische, gerundete Erscheinungsform der ursprünglich quaderförmigen Feldspatkristalle wird als Resultat von Anlösungsprozessen, die oftmals erscheinenden Mantelsäume werden als Anwachszonen (aus Plagioklas) interpretiert - beides sind Hinweise auf spätere Alterationsvorgänge, in manchen Beispielen erkennen wir auch Hinweise auf Deformation. Jedoch gibt es unter den Småland-Gangporphyren auch weniger markante Typen. An unserer südwestlichen Ostseeküste ist die Fundhäufigkeit südschwedischer Gesteine generell hoch. Zudem sind Porphyre recht harte, verwitterungsresistente Gesteine. Daher stoßen wir bei Strandgängen oft auf Vertreter dieser Gruppe - ein guter Grund, einige Beispiele vorzustellen (Bildaufnahmen mit nasser Geschiebeoberfläche). Auf Grund der Spielarten und ihrer gestreuten Vorkommen empfiehlt es sich eher, bei Geschiebe-Zuordnungen allgemein von Ostsmåland-Gangporphyren zu sprechen - statt sich auf den kleinen Küstenort Påskallavik zur Benennung festzulegen. Nach bisherigem Wissen der Geschiebesammler sind die schönsten und markantesten dunkelgrundigen Typen des sog. Påskallavik-Porphyrs um den Ort Värlebo anzutreffen. |
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Immer liegen zwischen den großen gerundeten Kalifeldspäten auch verschieden geformte kleinere Feldspateinsprenglinge. Auf der Geschiebeoberfläche bzw. in aufgeschnittenen Flächen erscheinen diese Kristalle natürlich flächig als mehr oder weniger schön gerundete Formen. Die Feldspäte enthalten häufig einen dunklen Kern aus mafischen Mineralen, mutmaßlich Chlorit. Die meisten Einsprenglinge weisen Risse auf, in die Mineralsubstanz der dunkleren Grundmasse eingedrungen ist und sie so sichtbar macht. Vereinzelte zerbrochene Kristalle deuten auf Druckeinwirkung hin. Die Grundmasse ist meist unklar, hier zeigt sie erste Deformations-merkmale. Als schwarze Flecken erscheinen Aggregate aus mafischen Mineralen. Quarzeinsprenglinge sind nicht zu erkennen. | |||
Påskallavik-Porphyr, Strandstein, FO: Voderup-Klint, Insel Ærø, DK (Breite des Steins: 8 cm) |
Ein sehr ähnliches Gefüge weist dieser von der Brandung geformte und schön glatt geschliffene, blauquarzführende Granitporphyr auf. FO: Strandstein, Røsnæs, Sjælland, DK (Breite des Steins: 6,5 cm) |
Dieser Stein weist uns darauf hin, dass kleine Geschiebe längst
nicht immer alle Gefügemerkmale zeigen. Nur mit Glück, kann man
sagen, ist hier inmitten vieler kleiner, meist maximal 0,5 cm großer
Einsprenglinge ein mehr als 2 cm messender "Megakristall"
angeschnitten sichtbar geworden. Sehr schön zeigt er in seiner
wiederholten Saumbildung eine fast blütenhafte Form. FO: Strandstein, Varnæs, DK (Breite des Steins: 10 cm) |
Zwei abweichende Vulkanit-Varianten seien angefügt: |
Die småländischen
Vulkanitgebiete enthalten eine große Variabilität von
porphyrischen und aphyrischen, fluidalen, brekziösen oder metamorph überprägten Vulkaniten, letztere vielfach mit dem älteren Terminus "Hälleflinten" bezeichnet. |
Weitere Bildbeispiele sind zu finden unter: https://skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/porphyre/smaland/gangporpyrtext.html und https://geologische-streifzuege.info/paskallavik-porphyr/ |
Weitere Infos und Hinweise auch unter: https://www.kristallin.de/s1/f_pask.htm#Anker1 |
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