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Nordjütland
Lodbjerg
Das Gebiet um Lodbjerg, unmittelbar an der Nordseeküste,
ist der südwestliche Zipfel der Landschaft Thy. Unter ihm
befindet sich eine mäßig ausgeprägte Salzstruktur, das Legind-Salzkissen.
Daher erscheint das Lodbjerg-Gebiet mit
seinen bis gut 30 Metern Höhe etwas erhoben über den umgebenden
Niederungen (Flade Sø, Ørum
Sø, Ovesø und offene Nordsee).
Während der nacheiszeitlichen Littorina-Transgression (ca. 8.000
- 6.000 v. Chr.) war es eine Insel. Die heutige, von
Flugsanddünen überdeckte, leicht hügelige Wald- und
Heidelandschaft wird gern zum Wandern aufge-sucht.
Der auch als Aussichtsturm zugängliche Leuchtturm Lodbjerg Fyr
erlaubt weite Ausblicke über das Land.
(Alle Bilder
wurden freundlicherweise von E. Figaj zur Verfügung gestellt.) |
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Blick vom
Leuchtturm nach
Süden |
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Blick nach Westen |
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Das vom Meer angeschnittene Steilufer des
Moränengebietes von Lodbjerg stellt einen etwa 10 m hohen
Aufschluss eiszeitlicher und älterer (tertiärer) Ablagerungen
dar. |
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In "geologisk set - Det nordlige Jylland"(*)
finden wir als Nr. 16 eine Beschreibung mit dem Titel
"Lodbjerg
- Kystprofil i istidsaflejringer"
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ein Auszug: |
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"... Das Gebiet um Lodbjerg war eine Insel im Littorina-Meer.
Daher sind die eiszeitlichen Ablagerungen des Kliffs umgeben von
Flächen der Littorina-Zeit. Diese liegen 2 - 2,5 m höher als der
heutige Meereswasserspiegel. Das gesamte Gebiet wurde später von
Flugsand überdeckt, der die ursprüngliche Oberflächengestalt des
Terrains verbirgt.
Die glazialen Schichten des Kliffs bestehen aus Geschiebemergel,
der überlagert ist von Schmelzwassersand und
-kies. Im Zentrum des
Profils ist zudem eine Schuppe aus oligozänem Glimmerton zu
sehen.
Im Geschiebemergel sind zwei Einheiten zu unterscheiden - mit
weichselzeitlichem und saalezeitlichem Alter. In der unteren
Einheit wechseln hellere graue und dunklere braune Schichten,
während die obere Einheit aus einem sehr steinigen, hellgrauen
Geschiebemergel besteht, der sehr kalkreich ist, abgesehen von
den oberen 0,5 - 1 Metern, wo der Kalk ausgewaschen wurde.
Schleifspuren und die Ausrichtung der Steine in den beiden Moränen
deuten darauf, dass das Eis zu beiden Zeiten aus dem Nordosten
kam. Das stimmt übrigens damit überein, dass die
Geschiebegesellschaft in der Moräne und am Strand vor allem
norwegische Geschiebe plus einigen Kinne-Diabasen aus Westschweden
enthält. Außerdem werden Zementstein gefunden (aus dem Moler im
westlichen Teil des Limfjords) sowie fossilreiche Jura-Geschiebe
(vom Boden des Skagerrak).
Im unteren Teil des Profils entlang des Kliff-Fußes gibt es eine
hoch geschobene, mindestens 8 m dicke Scholle aus oligozänem
Glimmerton, mit Streifen aus Feinsand. Der Glimmerton ist eine
marine Ablagerung, er ist reich an Schne-cken und
Muschelfossilien.
300 m südlich der Glimmertonlinse ist eine große Überschiebung zu
sehen, in der fein geschichteter Beckenton in einer Schuppe
aufgeschoben wurde. Der Ton wird überlagert von
Schmelzwasserkies, der wiederum den Untergrund für den
Geschiebemergel abgibt
Die Überschiebungsflächen und die überkippten Falten zeigen, dass
die Schollen durch Eisdruck aus einer nördlichen Richtung hoch
gepresst wurden.
Auf der Oberfläche des Geschiebelehms gibt es einen gut
ausgebildeten Bodenhorizont, der stellenweise durch flache
Becken mit Gyttje und Torf unterbrochen wird. Im Bodenhorizont
konnten jungsteinzeitliche Pflugspuren erkannt werden, die
C-14-Datierung ergab ein Alter ungefähr 5.000 Jahre vor heute.
Der Geschiebemergel ist von mehreren Metern Flugsand überdeckt..."
Es ist zu bedenken, dass die vorliegende Beschreibung 1992
publiziert wurde. Seitdem werden die Verhältnisse im Kliff sich
lokal etwas verändert haben. |
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Die
vorgeschobene "Nase" aus oligozänem Glimmerton |
Beckenton (plastischer Ton),
im Hang: eine dunkle Torfschicht |
Glimmerton,
geschoben über hellen
kreidekalkreichen Geschiebemergel |
Bereits ab dem frühen Mittelalter wurden in Nordjütland
größere Findlingsblöcke sorgsam zu Quadern behauen und z. B. im
Kirchenbau eingesetzt. Auf Grund der mengenmäßig auffällig
reichen Verwendung von Bohus-Granit wird davon ausgegangen, dass
zu Ballastzwecken auch Steinbruchware von Bohuslän nach Dänemark
gelangte (Meyer 2010).
Der Leuchtturm von Lodbjerg wurde 1887 aus
sorgfältig behauenem (der Rundung angepass-tem) Bohus-Granit
errichtet. Seit den 1840er Jahren war der Abbau und Handel mit
Bohus-Granit auf industriellem Niveau erfolgt. |
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