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Gesteine - Findlinge - Findlingsgärten

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Eine Geschiebe-Ausstellung am Leuchtturm von Hirtshals, DK
 
  Das Besucherzentrum von Hirtshals Fyr mit seinem Bunkermuseum und weitläufigen Außenanlagen ist ein vielbesuchter Ort. Dort wurde ein Ausstellungsraum für Geschiebe eingerichtet, er wird auch als Vortragsraum im Rahmen von Führungen genutzt. In Vitrinen verwahrt sind Fossilien aus dem Jura und der Unteren Kreide, die sog. "Hirtshals-Blöcke". Auf einem Bord längs der Wand laden kristalline Leitgeschiebe zum Anfassen ein, eine Gesteinsbeschreibung ist jeweils beigefügt. Da der Strand bei Hirtshals mit seinem reichen Spektrum an attraktiv gerundeten Strandsteinen die Touristen gerne zum Aufsammeln anregt, ist ein solch erläuterndes Angebot hier eine gute Maßnahme.       
 
Auf der Internetseite https://www.hirtshals-fyrtaarn.dk/index.php/sten-ved-fyret erläutert H. Arildskov die Fundsituation der fossilhaltigen Gesteinsbrocken. In freier Übersetzung:
"Steine am Hirtshals Klint
Hirtshals Klint ist geologisch gesehen einzigartig. Es ist der einzige Ort im Lande, wo Ablagerungen von glazialem Meereston - der sog. Ältere Yoldia-Ton (siehe unten eine kurze Erläuterung) - aus dem mittleren Zeitraum der Weichselvereisung in großen Profilen aufgeschlossen sind. In dem Ton enthalten sind fossilführende Gesteinsbrocken aus dem Oberen Jura. In diesen jurassischen Blöcken, bekannt unter dem Namen "Hirtshals-Blöcke", finden sich Fossilien aus Holz, Muscheln, Schnecken und Ammoniten.
Aus den Resten der hoch liegenden Moräne fallen viele Steine nieder auf den Strand. Unter diesen sind viele sogenannte "Leitgeschiebe", die vor allem aus dem Oslo-Gebiet, aus Dalarna und Mittelschweden stammen. Aber die Gesteinsgesellschaft enthält auch Geschiebe aus so fernen Gegenden wie den Ålands-Inseln, vom Grund der Ostsee und aus Småland.
Ein Gang entlang dem Kliff ist eine besondere Erfahrung für alle Steininteressierten. Hier kann man Gesteine aus weiten Teilen Skandinaviens finden in einem Umfang, wie man ihn selten andernorts in Dänemark vorfindet.
Im "Madpakkerummet" (= der Aufenthaltsraum) befindet sich eine Sammlung der Steine, die man am Strand antreffen kann. Besucht man diese Sammlung bevor man zum Strand geht, hat man gute Chancen, einem Teil der Steine, die man am Kliff sieht, einen Namen geben zu können."
         
Die dänische Geologie unterscheidet aus entsprechenden Vorkommen drei Ablagerungszeiträume des sog. Yoldia-Tons  -  gekennzeichnet durch Schalen der Muschel Yoldia arctica:
Der "älteste" wird in das Elster-Glazial datiert, der "ältere" in die mittlere Weichselvereisung (ca. 50.000 - 30.000), der "jüngere" mit der postglazialen Ausbildung des Yoldia-Meeres korreliert.

   
Vor dem Ausstellungsgebäude sind einige Beispiele von größeren Geschieben präsentiert, gleich einem kleinen Findlingsgarten.
     
 
   Eine Übersichtstafel liefert die Gesteinsnamen.
Ein paar Beispiele:
Granatamphibolit Rhombenporphyr-Ignimbrit Amphibolit mit "Augen" Nephelinsyenit
 
Der Ort lädt zum Besuch ein.
 
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