Berichte - Reisen
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Südschweden
Stationen einer Reise, Juli 2011 1. Teil1 Dalby Stenkross - Steinbruch und Naturschutzgebiet im Romeleåsen | |
Vor einigen Jahrzehnten wurde das große
Makadam-Abbaugebiet nordöstlich von Dalby unter
Geschiebekundlern als eine sehr besondere Lokalität angesehen,
denn dort waren Gänge eines außergewöhnlichen Gesteins
angeschnitten worden: eines Kullaits. Dabei handelt es sich um
ein seltenes diabasartiges Gestein, das seinen Namen von einem
ähnlichen Vorkommen am Kullaberg (Kullen) erhalten katte. Ein
schwedischer Geologe, S. Hjelmqvist, fand diese Gänge in den
30er Jahren in drei verschiedenen Steinbrüchen bei Dalby. Stenkross (= schwedisch: Steinbrecher), der große Hauptsteinbruch, ist an etwas verlagerter Stelle heute noch aktiv, die Kullait-Gänge sind derzeit jedoch - soweit bekannt - nicht mehr zugänglich, sie sind verschüttet bzw. geflutet, soweit sie nicht dem Abbau zum Opfer fielen. "Dalby Stenbrott", das ehemalige, geflutete Steinbruchgelände, hat sich in ein frequentiertes Badeparadies und ein Naturschutzgebiet mit schönen Ausblicken auf Felskulissen und Wasser verwandelt. Weitere Bilder und Infos zum Dalby-Kullait unter: http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/ganggesteine/dalbykullait/dalbykullaittext.html |
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Dalby Stenbrott | noch aktiv: Dalby Stenkross | Dalby-Kullait |
2 Billebjär - ein Felsmassiv mit einer Rarität: "Romelit" | |
Etwas nordwestlich vom Ort Dalby erhebt sich das
Felsenmassiv des Billebjär aus der flachen, fruchtbaren Ebene
von Lund.
Aus Gneisgraniten und Gneisen
aufgebaut bildet es den nordwestlichsten Ausläufer
des Romeleåsen.
Früher gab es hier mehrere kleine Steinbrüche, die -
wie auch die oben erwähnten großen Brüche östlich von Dalby
- Material für den Eisenbahn- und Wegebau geliefert
hatten. Der Billebjär ist ein felsiges Naturschutzgebiet, überwiegend mit schöner Heide-Vegetation bewachsen. Am Südrand befindet sich nahe einem Gehöft ein kleiner ehemaliger Steinbruch, der ein besonderes Ganggestein beherbergt: "Romelit". Der Name stammt von demselben Geologen, der den Dalby-Kullait erstmals beschrieben hat, und der auch hier die Besonderheit dieses magnetitreichen Aplits erkannt hatte. Weitere Bilder und Infos zum Romelit unter: http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/ganggesteine/romelit/romelit.html |
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Blick vom Billebjär auf die Ebene | Am Südhang des Billebjär | eh. kleiner Abbau | Billebjär-Gneisgranit |
Billebjär-Gneisgranit | Romelit (Aplit) in situ | Romelit (Aplit), Detail | der Horst des Billebjär von Süden |
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3 Frualid - ein calcitreicher Melaphyr |
Östlich von Övedkloster erstreckt sich ein schmaler
Höhenrücken, parallel zum Vassen-See und etwa 2 km lang. Es ist
eine im Vomb-Becken aufragende, erhalten gebliebene Rippe eines
permischen Diabas-Gangs (Augit-Porphyrit), der den hier
vorhandenen Sandstein (Öved-Sandstein) durchschlagen hatte. Nach Süden geht dieser
Rücken mit allmählichem Gefälle in die Feldfluren des
Vomb-Beckens über, nach Norden fällt er steil und bewaldet
zur Rinne des Vassen ab. Die Nähe zu kalkreichen Sedimentgesteinen (silurische Kalksteine und Schiefer im Norden sowie Kreidekalk im Süden) ist Grund für den auffallenden Kalkreichtum im Frualid-Diabas (Lamprophyr) wie auch im rötlichen blasenreichen Frualid-Melaphyr. |
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Blick von dem
Höhenrücken Richtung Vombsee |
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Das vergleichsweise weiche Gestein des Melaphyrs ist anfällig
für Auslaugung und Bruch, der lang gestreckte Steilhang zwischen
der Höhe des Kamms und Seeniederung ist mit ausgewitterten und
niedergebrochenen Gesteinsbrocken übersät. Da einige
seltene Minerale nachgewiesen sind, zieht der Ort freilich auch Mineraliensammler an, die für einen gewissen weiteren Abtrag
sorgen. Das Gelände auf dem schattig-feuchten Nordhang ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen (u. a. auf Grund eines den Kalkboden liebenden, seltenen Pilzes, Gomphus clavatus). |
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Weitere Bilder und Infos unter: http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/ganggesteine/schonendiabase/frualiddiabas/frualiddiabastext.html |
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der Nordhang | loses Gesteinsmaterial | Frualid-Melaphyr |
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4 Västanåmark - eh. Eisengrube im Glimmerschiefer | |
Text der Infotafel | an der Grube | wo Sammler tätig sind... | Glimmerschiefer |
Weitere Bilder und Infos unter: http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/metamorphite/glimmerschiefer/vaestanamark.html |
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5 Hummeln (See) - ein vermuteter Impaktkrater | |||
Der Ufersaum bestand aus Steinen, von denen sich bei näherem Hinsehen ein großer Teil als (dunkel eingefärbte und wenig ansehnliche) Brekzien erwies. |
Schaut man ins "Innere" eines solchen Brockens (= angefeuchtete Sägefläche eines Bruchstücks), erkennt man eine bunte Brekzie mit unterschiedlichen kristallinen Klasten - unterschiedlich in Bezug auf Größe und mineralische Zusammensetzung. |
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Weitere Bilder und Infos unter: http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/impaktite/hummeln/hummeln_text.html |
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Kristdala -
Magmen-Interaktion (am
Straßenrand) |
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Wenn kompositionell unterschiedliche Magmen in
Kontakt und Interaktion kommen, stellen sich manche Fragen.
Beispielsweise: waren beide Magmen noch flüssig? Oder war eines
(welches?) schon hart? Welche Formen von Interaktion haben sich
also abspielen können? Folgt man dem Västervikvägen in Kristdala, kommt man an einem interessanten Straßenaufschluss vorbei, der solche Fragen bereit hat. |
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7 Tuna-Granit - ein roter Blauquarzgranit in Småland | |
Die Provinz
Småland ist in erster Linie Granitgebiet. Ausgedehnt über fast
30.000 qkm. Entsprechend variantenreich ist das Erscheinungsbild
der Gesteine von Region zu Region. Gleichkörnige rote
Småland-Granite (gern als "Växjö-Granite" bezeichnet) treten
an vielen Stellen in Småland auf. Seltener kommt bläulicher
Quarz hinzu. In dieser Form kommt das Gestein vor allem im
Nordosten, zwischen Kristdala, Tuna und Misterhult vor. Ein
alter Name lautet "Tuna-Granit". Die Straßenaufschlüsse in dem Gebiet nahe Tuna sind bescheiden. Aber einige wesentliche Merkmale waren zu sehen... |
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weitere Infos und Bilder unter: http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/granitoide/smalandgranite/tuna/tunatext.html |
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Straßenaufschluss Kvarnarp, S Tuna | Straßenaufschluss S Tunasjön |
Kvarnarp | Kvarnäs | E Götemar | Kristdala |
Wenn ein Tuna-Granit als
Geschiebe am Strand in Schleswig-Holstein aufgesammelt wird, kann er z. B. so aussehen... Tuna-Granit von Falshöft, Geltinger Birk |
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8 Alsarp - ein "einschlussführender Diabas" ? | |
An dieser in älterer Literatur beschriebenen und
von Prof. Dr. K.-D. Meyer aufgesuchten und bestätigten Lokalität
(an der Bahnlinie südlich von Alsarp) könnte -
soweit das überwucherte Gelände es heute noch erlaubt -
eine weitere Form von Magmen-Interaktion studiert werden. Es ist der Kontakt zwischen einem dunklen, einem Diabas-Magma, zu einem helleren, granitischen (Augengranit). Das Diabas-Magma ist in den anstehenden Augengranit eingedrungen, hat das Gefüge zersprengt und bestimmte Bestandteile des Augengranits resorbiert. Daraus ergab sich lokal die Situation, dass gerundete Feldspataugen im dunklen Diabas schwimmen - im Ergebnis ein "einschlussführender Diabas". Der Aufschluss als solcher war für mich nicht mehr ausreichend zugänglich, daher nachfolgend leider nur ein paar lose Steine zur (sehr begrenzten) Anschauung... Meines Erachtens wäre es allerdings weit übers Ziel hinaus geschossen, aus diesen Gegebenheiten ein geschiebekundlich relevantes Leitgeschiebe zu kreieren - den sog. "Alsarp-Diabas". Literaturhinweis: Hesemann, J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen. GLA Krefeld. S. 176-177 |
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die Straße zum Bahnübergang | lose Steine am Bahneinschnitt |
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