Findlinge (Kæmpesten) - auf dänischen Inseln
Barsten - Damestenen - Hovængestenen - Lundestenen - Spejderstenen - am Lindeskov
- der Barsten (Dybbølstenen)
Auf der Höhe der Dybbøler Randmoräne, nur wenig östlich der Dybbøler
Schanze bei Sonderborg, liegt an einer gleichnamigen Wohnstrasse der "Dybbølsten".
Es ist ein gewaltiger Block, der vor diversen Sprengmaßnahmen
noch erheblich größer gewesen
sein muss. Er gilt als zweitgrößter Findling Jütlands,
mit heute (nur noch) 460 Tonnen Gewicht und einem Umfang
von 26 Metern. Ein abgesprengter Brocken liegt noch neben dem
Block.
Die Oberfläche des Steins ist fast lückenlos mit Flechten überzogen.
Deshalb fällt es schwer, die Beschaffenheit genauer zu untersuchen. Man
kann erkennen, dass es sich um einen Magmatit handelt, augenscheinlich
ein Gemenge bzw. Kontaktgestein unterschiedlicher Magmen. Es lassen sich
sehr grobkörnige bis großkörnige wie auch feinkörnige Partien ausmachen.
Um einen solchen Brocken ranken sich natürlich von alters her Sagen und Geschichten:
Eine besagt, dass ursprünglich an dieser Stelle zwei solcher Ungetüme
lagen. Den anderen jedoch warf der Teufel aus Unmut über die Förde bis
zum Skærsbjerg (Scheersberg in Angeln).
[Dort hatte es früher viele Steine gegeben
(daher der Name: Schärenberg, Berg mit Steinen) und auch ein Hünengrab.
Diese Steine sind allerdings 1903 sämtlich im Fundament des Bismarckturm verwendet
worden.]
Andere Geschichten erzählen von dem Riesenweib auf Alsen, das aus Zorn
über den Bau der Kirche zu Broager mit Hilfe ihres Strumpfbandes einen
Stein in die neue Kirche schleudern wollte. Aber das Band riss, und der
Stein landete auf Dybbøl Banke, wo er seitdem liegt.
- der
Damesten bei Hesselager
auf Fünen |
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An der Ostseite von Fünen, nahe an der Küste des
Großen Belt, liegt Dänemarks größter Findling
- ein wahrer Koloss! Man nähert sich ihm zwischen Hesselager und Vormark über eine weitläufige, nahezu ebene Grundmoränenlandschaft und erlebt deshalb bei seinem Anblick vielleicht besonders deutlich und spontan seine - inmitten dieser Ackerfluren - unerwartete, massige Schwere. |
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feinkörniger mafischer Einschluss | Feinkörnige mafische Schlieren im grobkörnigen granitischen Gestein | |
Eine Infotafel am Ort gibt weitere Hinweise - siehe hier | ||
- der Hovængesten (Dødemosestenen) auf Lolland | ||
Ähnlich überraschend und rätselhaft erscheint
dem unvorbereiteten Passanten der Anblick des überwiegend im
Boden verborgenen größten Geschiebes auf der Insel Lolland (und
zweitgrößten Steins in Dänemark). Auch er liegt in ebenen
Grundmoräne-Flächen nahe der Südküste, von moorigen Wiesen
umgeben. Leider gibt es lediglich ein auf das Naturdenkmal hinweisendes Namensschild - ohne weitere Informationen. Sein Gewicht wird in verschiedenen Quellen mit ca. 740 t angegeben. |
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Der Stein zeigt - soweit sichtbar - von Eis und Wind bearbeitete Oberflächen. Auf der Kuppe allerdings fehlt ein Teil. Bruchflächen deuten darauf, dass hier einmal der Versuch unternommen wurde, den Stein zu zerlegen. Davon können auch die Risse stammen, die ihn durchziehen. | ||
Genaueres Hinschauen zeigt, dass es sich um einen Småland-Granit handelt. Um mehr vom Mineralbestand und Gefüge zu sehen, als die Verwitterungsflächen mit ihrem Flechtenbewuchs hergeben, wurde etwas von der Grasbedeckung abgehoben. Die feuchte Fläche zeigt schönen bläulichen Quarz, rötlichen Kalifeldspat, hell-weißgelblichen Plagioklas und verwitterte Reste mafischer Minerale. |
Natürlich hat sich in früheren Zeiten die Phantasie der Menschen mit diesem eindrucksvollen Fels in der Landschaft beschäftigt - nachzulesen z. B. bei https://da.wikipedia.org/wiki/H%C3%B8v%C3%A6ngestenen | |||
- der Lundesten bei Fuglsang auf Lolland | |||
Er wird auch Lundekildesten genannt (das hilft,
ihn nicht mit dem Lundesten auf Bornholm zu verwechseln). Dieses eindrucksvolle Großgeschiebe liegt in einem Privatgarten, der Eigentümer gewährt auf Anfrage aber gerne den Zugang (Website des Eigentümers: http://www.kildevej.dk/index.htm). |
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Infos des Eigentümers: http://www.kildevej.dk/lundestenen.htm | |||
- der Spejdersten im Wald von Halskov Vænge | |||
Der größte Findling auf Falster befindet sich im Schutzgebiet von Halskov Vænge, einem schönen Wald, der reich an vorgeschichtlichen Grabhügeln und Dolmen ist. Die flache Mulde, in der der Stein liegt, wurde vor langer Zeit bereits ausgeräumt, weil die Menschen den Stein sichtbar machen wollten. An seiner Westseite sind 2 muldenförmige Vertiefungen (Schalen) zu erkennen, sie werden in das Bronzealter datiert. |
Ein Faltblatt zu Halskov Vænge, herausgegeben vom Miljøministeriet, Naturstyrelsen, gibt weitere Informationen. | ||
- Findling bei Nykøbing auf Falster |
Dieser interessante namenlose Block steht aufgerichtet am Straßenrand nördlich des Lindeskov bei Nykøbing (siehe rote Markierung auf dieser Übersichtskarte). Der Zeitpunkt der Bildaufnahmen war etwas ungünstig (jahreszeitlich, weil der Stein von hochgewachsenem Gestrüpp umgeben war, tageszeitlich wegen der abendlichen Beschattung) - aber es war nicht anders möglich. |
Der Granit ist vom Typus ein Småland-Granit. |
- Findling am Klintholm Kalkgrave, Fyn | |||
Ein schönes Großgeschiebe
liegt an der Einfahrt zum Naturdenkmal "Klintholm Kalkgrave" auf
Fünen. Es handelt sich um einen rötlichen Småland-Granit, der auf drei Seiten abgeflacht ist und deutliche Spuren von Gletscherschliff aufweist. |
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Hinweis: Das linke der beiden Detailbilder wurde auf der Schatten-, das rechte auf der Sonnenseite des Steins aufgenommen. |
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Literatur: Groth, Lars 2013: "Store sten i Danmark". Meloni forlaget, Odense (in der Reihe "Fokus") Krause, Karl-Heinz 2005: "Die größten Findlinge in Dänemark" in: Geschiebekunde aktuell. Sonderheft 6. Krause, K.-H. und Meyer, K.-D. 2018: Große Findlinge in Dänemark - Ergänzungen zu Krause 2005. Geschiebekunde aktuell, Sonderheft 10. und weitere Informationen zur Eiszeit und Findlingen in Dänemark: http://www.denstoredanske.dk/Naturen_i_Danmark/Geologien/Danmarks_geologi/Istider_og_mellemistider_%28Kvart%C3%A6r%29/Spor_af_gletsjere http://www.seniormaksten.dk/11743606 |
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