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  "Bautastein" ist die skandinavische Bezeichnung für einen Menhir, für einen langen, hoch aufgerichteten  -  und im skandinavischen Raum meist sehr schlanken  - Stein. Er trägt weder Inschrift noch Bildzeichen. In seinen frühen Formen ist er unbearbeitet, eine eher gedrungene und massige Naturform. Später wurden die Seitenflächen des Steins, einem recht-eckigen Grundriss entsprechend, geglättet und der Stein gewann an Höhe.

Häufig befinden Bautasteine sich im Umfeld von alten (jungsteinzeitlichen bis wikingerzeitlichen) Grabanlagen, können aber auch allein stehend angetroffen werden. Dann sind Altersangaben unsicher.
  Bautastein bei Egeby, Bornholm Bautastein im Gräberfeld
von Vätteryd, Schweden
 
  Es wird vermutet, dass Bautasteine ursprünglich an Kultorten standen und rituellen Gebräuchen dienten. Im Lauf der Zeit waren sie möglicherweise auch dem Gedenken verehrter (führender) Verstorbener gewidmet  -  wie später viele Runensteine.

Die bis mehrere Meter hohe Steinsetzung war, wenn vom Untergrund möglich, einige Meter tief in die Erde eingesenkt und häufig (schräg) zugespitzt. Beides gibt ihr neben der erhöhten Standfestigkeit eine betonte, weisende Richtungsfunktion: von der Erde zum Kosmos. 
   
  Bautastein bei Blaxhult,
in Sm
åland, Schweden
 


 
schräg zugespitzte Bautasteine von Egeby,
Bornholm
Bautastein von Tejn, Bornholm Bautastein von Bamble, Norwegen Bautastein auf Bornholm, Paradisbakkerne
   
Von der späten Eisenzeit an wurden Bautasteine mit Runen-Inschriften versehen.
 
Ein besonders eindrucksvoller Ort sind die Björketorpsstenen nahe Johannishus in Blekinge, Schweden.
Drei hohe Bautasteine stehen im Dreieck zueinander.
Der höchste und markanteste der Steine trägt sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite eine Runen-Inschrift (in der älteren Futhark-Version im Versmaß eines Galders). Der Inhalt der Inschrift ist ein Bannwort bzw. Fluch:

   "Das Geheimnis machtvoller Glanz-Runen barg ich
    hier, Zauberrunen. Von Zorn gequält und eines
    tückischen Todes in der Fremde ist, wer dies hier
    zerstört."
(auf der Innenseite des Steins) 
   "Ich künde Untergang."
(auf der Außenseite des Steins)
 
 
Bilder des 4 m hohen Bautasteines mit den Runeninschriften:
Angesichts dieser Bannformel verweist die Steinsetzung hier auf einen geweihten Ort einer Kultstätte. Sie wird in das 6. oder 7. Jh. datiert.
   
In Sichtweite dieser drei Bautasteine befand sich eine weitere Steinsetzung aus sieben Steinen, ein sog. Domarring.
Das sind Setzungen aus fünf, sieben, neun oder zwölf Steinen, die mit größeren Zwischenräumen kreisförmig angeordnet sind.
Sie werden als alte Thingstätten interpretiert  - die Anzahl der Steine der Anzahl der Richter entsprechend.

In der Umgebung existieren nicht nur viele Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit. Im Verlauf des Johannishus Ås befinden sich verschiedene Gräberfelder aus der Eisenzeit und aus der Wikingerzeit  -  auch mit Schiffsetzungen und weiteren Richterringen.
 
   
 
 
Informative Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bautastein
https://www.bornholm-ferien.de/bautasteine-runensteine-bornholm.php
https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/bjoerketorpstenen-fruehgeschichtlicher-runenstein-listerby
 
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