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Landschaft - Im Ostseeraum  -  Die Flensburger Förde

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Die Steilufer zwischen Westerholz und Neukirchen
 
  Die nebenstehende vereinfachte topographi-sche Kartenskizze vermittelt einen überblicks-haften Eindruck der Höhenverhältnisse  -
an der Küste und im unmittelbaren Hinterland zwischen dem Tal der Langballigau und dem Habernisser Moor.
 
Die See hat das leicht kuppige Moränenhochland angeschnitten und so eine Sequenz von Steilufern geschaffen, die von kleineren Senken und jungen, schmalen Erosionstälern untergliedert wird.

Neben den Parkmöglichkeiten und Zugängen bei Westerholz, in Dollerupholz, bei Mühlendamm und (unter Vorbehalt) an der Kirche Neukirchen gibt es ein paar weitere kleine Abstiegsmöglichkeiten. (siehe Pfeile)
 
In diesem Küstenbereich der Flensburger Außenförde erreichen die Steilufer eine Höhe um 30 m und mehr über dem Strand. Sie gehören de facto zu den höchsten der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Allerdings bekommt der Strandwanderer von dieser doch beachtlichen Höhe nicht leicht einen Eindruck, denn sowohl die Bedeckung mit Sträuchern und aufragenden Bäumen als auch das mancherorts abgeschrägte und dann meist mit einer Krautschicht bewachsene Kliffprofil verschleiern die Höhendistanz. Strecken mit offener, steiler Wand treten nicht auf, allerdings kommt es immer wieder zu frischen Aufschlüssen am Kliff-Fuß. Sie werden durch den Angriff der Wellen bei hohem Wasserstand geschaffen, durch Grundwasseraustritte begünstigt und führen zu lokalen Rutschungen, bei denen der Boden u. U. in kompakten Paketen mitsamt seinem Bewuchs abreißt und niedergleitet.
 
bei Mühlendamm, 2014 unweit Westerholz, 2012 nahe Dollerupholz, 2009
 
Der Strand ist in weiten Abschnitten ein schmaler Geröllstrand  -  steinreich, mit einer sehr bunten Geschiebevielfalt in allen Größen, vom eher kinderfreundlichen Grobkies über faust- und ballgroße Rollsteine bis zu größeren Blöcken und vereinzelt großen Findlingen. Das vielfältige Gesteinssortiment resultiert  -  wie im gesamten südlichen Ostseeraum  - aus dem enorm großen Herkunftsgebiet der eiszeitlichen Geschiebe, die hierher verfrachtet wurden. Ein Herkunfts-gebiet, das rund 1/2 Million qkm des alten skandinavischen Gebirgsgrundes umfasst.
Bild unten links: das ungefähre Herkunftsgebiet der Geschiebe in Schleswig-Holstein, weiß: das letzte Vereisungsgebiet.
 
Der Kliffaufbau ist nicht einheitlich, er variiert, im Bodenmaterial und in den sich ergebenden Schichtstrukturen. Zwischen Neukirchen und Mühlendamm dominiert bei geringerer Kliffhöhe die Grundmoräne. Zwischen Mühlendamm und Dollerupholz deuten die Aufschlüsse komplexe Bewegungsprozesse an, es treten Stauchungen, Überschiebungen und zwischengeschaltet schmale bandförmige Schichten von Schmelzwassersand und -kies auf. Auch der tonige Schluff (glazialer Beckenton), einst ein Markenzeichen für die Flensburger Förde und ihre zahlreichen Ziegeleien, tritt zuweilen am Kliff-Fuß in Erscheinung. Zwischen Dollerupholz und Westerholz zeigt das dort oft hohe Kliff eine ungestörtere Be-schaffenheit: es besteht allerdings vielfach aus sandangereichertem Geschiebelehm, lokal ist es so stark sanddurch-setzt, dass es immer wieder zu Rutschungen kommt. Je nach Wasserstand und küstenparallelem Abtransport werden dadurch auch weitere Uferabschnitte zeitweise mehr oder weniger übersandet. Die Küstendynamik sorgt auf diese Weise für ständig wechselnde Verhältnisse.
Das wurde bei dem Sturmhochwasser im Oktober 2023, das für nahezu alle ufernahen Bebauungen zerstörerische Folgen hatte, eindrucksvoll deutlich.
Siehe Bilder der frischen Aufschlüsse in den einzelnen Abschnitten  I  -  II  -  III  -  IV
 
 
I   Von Westerholz nach Dollerupholz
 
Ein kleiner Abschnitt der geführten Route "Historische Wanderung" durch die Orte Langballigau - Unewatt - Dollerupholz - Westerholz führt zwischen Osterholz und Westerholz am Strand entlang. Infotafeln geben einige Erklärungen zu den  geologisch bzw. lokal interessierenden Themen. Die erste Tafel zum Thema "Steilküsten" fasst so zusammen:
 
  Die Steilküsten der Förde befinden sich in einem permanenten Wandlungsprozess. Wind, Frost und Wasser verändern die Form der Steilküsten rasch und z. T. mit dramatischem Ausmaß.
Die vielfältigen Bodenschichten, die durch die Dynamik des eiszeitlichen Geschehens entstanden sind, kann man
z. T. in den heutigen Steilufern erkennen. Sand, Geröll und dichte Tonschichten sind zu finden. Die Steilufer wiederum formen die Naturstrände mit. Durch die charakteristische Hangrutschung, die in besonders beeindruckender Weise erfolgen kann, gelangen große Mengen Erdmaterial an den Strand. Teilweise werden
ganze Gehölzgruppen mitgerissen. Große Geröllsteine und Baumstämme bleiben liegen und prägen das Bild des Naturstrandes. Am Klippenfuß kann mit interessanten Fossilien und spannenden Funden gerechnet werden".
 
   
Die Küstenabschnitt zwischen Westerholz bis nahezu Dollerupholz enthält in der Tat lokal Hangprofile mit besonders viel lockerem, sandigem Boden. Immer wieder neue Rutschungen bilden schrägliegende Hänge aus, die mehr oder weniger kurzlebig bewachsen sind.
       
     
Eine nächste Infotafel befasst sich mit dem Thema der vielen Steine  -  die so reichlich den Strand bedecken, dass beim Strandwandern jeder Schritt achtsam getan werden muss.
     
"Gesteinsarten am Strand
Die Steine, die man am Fördestrand findet, stammen nicht aus der geologischen Geschichte Schleswig-Holsteins. Sie kommen aus den Gebirgsschichten Skandinaviens und sind durch Gletschergeschiebe und Schmelzwasser in unsere Gegend befördert worden. Besonders an den Abbruchkanten der Steilküsten kann man erkennen, dass sich Steine in den Bodenschichten befinden und im Laufe der Jahrtausende herausgewaschen wurden. Dieses Strandgeröll wurde dann durch Wellenschlag und Meeresströmungen bearbeitet, zum Teil zu Sand vermahlen und zum Teil bildeten sich, je nach Festigkeit, abgerundete Formen. Bei vielen Steinen, die dort liegen, kann man genau den Herkunftsort in Skandinavien angeben.
Die leuchtend roten Steine jedoch stammen nicht aus grauer Vorzeit, sondern sind Reste von Ziegelsteinen, die als Ausschuss von den vielen Ziegeleien an der Förde stammen.
Viele Gesteine, wie Granite, Gneise oder Gabbro, kommen jedoch aus dem Erdinneren. Sie fallen besonders durch ihre glitzernden Kristalle ins Auge. Vielfach findet man aber auch Sedimentgesteine, die sich am Grunde des Meeres bildeten. Ein häufig zu findendes Gestein ist auch der Feuerstein, aus dem die Steinmenschen ihre Werk-zeuge herstellten. Der Feuerstein entstand vor allem aus Kieselalgen am Grunde des Kreidemeeres. Die Gletscher schleppten das Kreidegestein mit den Feuersteinen von Südschweden in die norddeutsche Tiefebene und damit auch an den Strand der Ostsee.
Die Gesteinsmassen Skandinaviens können auch Fossilien enthalten, die man ebenfalls am Fördestrand findet. Donnerkeile, Seeigel und Korallen sind die häufigsten Funde. Viele Urlauber bringen schon kleine Fossilien-sammlungen mit nach Hause."
 
Unter den vielen - durchaus auch größeren  -  Steinen am Strand fällt ein im Wasser liegender Findling besonders auf, denn er trägt eine weiß gezeichnete Botschaft. Er ist ein Erinnerungsstein an einen hier im Jahre 1911 gestrandeten Finnwal  -  das war damals ein aufsehenerregendes Ereignis. Die dritte der Infotafeln am Strand beschreibt die Sensation.
Übrigens  -  bei dem Stein handelt es sich um einen klein- und gleichkörnigen, roten Granit, dem Typ nach sehr wahrscheinlich aus der südschwedischen Landschaft Småland stammend.
Bei Niedrigwasser kann man ihm, mit Gummistiefeln, nahe kommen.
 
           
Aber man kann überhaupt hier, wie an vielen Ostseestränden, interessante Steine mit schönen Gefügen finden. Neben den zahlreichen Feuersteinen in den erstaunlichsten Ausformungen stoßen wir meist auch auf zahlreiche Granite aus dem südschwedischen Småland. Diese Region ist ein ausgedehntes Granitgebiet und hat viele Varianten ausgebildet  -  und sie ist uns (vergleichsweise) sehr naheliegend.
Einige zwischen Westerholz und Dollerupholz gefundene Beispiele von Strandsteinen unterschiedlicher Herkunft und Genese:
       
Nach dem Sturmhochwassser 2023 sehen wir eindrucksvoll andere, weniger freundliche  -  aber aufschlussreiche Bilder entlang des Strandes.
 
 
II   Von Dollerupholz nach Mühlendamm
Die Ansiedlung Dollerupholz liegt oberhalb einer kleinen Bucht und verfügt vom Parkplatz aus über einen soliden Zugang zum Strand.
Die Straße bzw. der feste Weg "Hafflücke" bedeutet nach mnd. Sprachgebrauch sinngemäß "Landstück am Meer".
"Haff" von mnd. haf = Meer. "Lücke" kommt in vielen Flurnamen vor, es bedeutet ein in der Größe festgelegtes Landstück. Mit der Verkoppelung im 18. Jh. wurde das gemeinschaftlich genutzte Allmende-Land in private "Lücken" auf- und zugeteilt.

In der Bucht ist ein Badeplatz eingerichtet, im Sommer hilft ein temporär installierter Badesteg über das Geröll im Strandbereich hinweg.
   
       
Vor dem Oktober 2023 bot eine Wanderung entlang des Strandes neben den erholenden Natureindrücken vor allem die Möglichkeit, das reiche Steinangebot zu studieren. Das Kliff selbst war weitgehend mit Bewuchs bedeckt. Allenfalls an seinem Fuß zeigten sich zeitweilig, von den Wellen ausgespült, undeutlich kleinere offene Bereiche.

4 Bilder im Dezember 2008, ruhige Witterungsverhältnisse, die See still verhangen:
 
Der Hangbewuchs ist intakt, die Spülsaumbänder deuten auf unterschiedlich hohe Wasserstände hin, gleichmäßig abgesetzt in normaler Höhe.

Hier hatte das Wasser den
Strand ganz überspült, den Kliff-Fuß erreicht und an ihm genagt.



Hier zeigt sich eine offene, sandige Partie, die, in sich wenig gefestigt, abrutschen musste. Links vorne ein Stück festerer, leicht gestauchter Geschiebe-mergel  -  er setzt sich rechts jenseits des Sanddurchbruchs fort. Auch die bis zur Sohle bewachsenen Partien zeigen Relikte alter Hangabbrüche.



   
Die bunte Vielfalt an Strandsteinen ist immer etwas, das zum - staunenden oder forschenden -  Hinschauen einlädt. Wieder ein paar Beispiele  -  zum Kennenlernen:
 
Auch hier gibt es, im Wasser liegend, ein besonderes Großgeschiebe mit einer eigenen Geschichte  -  wobei dabei diesmal die Sagenwelt das Wort hat. 
Es ist der "Fünenstein" (in einiger Entfernung im flachen Wasser sichtbar), ein 3 x 4 m messender Findling, der so heißt, weil er - der Sage nach - von einer übelwollenden Riesin von Fünen hierher geschleudert worden war. Eigentlich sollte der Brocken die neu gebaute Kirche in Quern treffen, aber er zerbrach unterwegs  -  und die verlorengegangene Hälfte liegt nun hier strandnah im flachen Wasser vor Dollerupholz. Die Kirche zu Quern blieb übrigens knapp verschont, steht aber durch den starken Windzug des Ereignisses etwas schief.
 
Der bei normalem Wasserstand nur als ferner Schatten im Wasser auszumachende Stein konnte bei einem extremen Niedrigwasser am 23.11.2023 (1,70 unter NN) aufgesucht werden.  (Fotos rechts: H. Tüxen)
Die weniger phantasievolle Erklärung weist darauf hin, dass solche strandnah im Flachwasser der Förde liegenden großen Steine Relikte des Kliffrückganges sind. Denn auch sie wurden einstmals mit dem Eis vom Norden hierher transportiert und lagen nach dem Niedertauen des Eises für einige Jahrtausende im Geschiebemergel eingepackt  -  bis das steigende Meer sie frei spülte und sie da niedersanken, wo sie jetzt noch liegen. Fließendes Gletschereis kann solche tonnenschweren Gewichte über weite Entfernungen verlagern, Wasser kann das nicht. Vor wie langer Zeit das Steilufer sich dort befunden hat, wo der Stein heute liegt, ist allerdings schwer zu sagen.
       
Dramatisch anders ist auch in diesem Abschnitt die Situation nach dem 20. Oktober 2023.
       
       
III   Von Mühlendamm nach Neukirchen
 
Bei Mühlendamm öffnet sich eine breite Niederung zur Förde. Das zur Beweidung genutzte Wiesental wird durch einen Damm vor der Flutung durch die See geschützt. Zweifellos war das Tal ursprünglich von einem frei fließenden Bachlauf durchströmt, der das Wasser aus dem landeinwärts liegenden Waldgebiet Horstkoppel sammelte. Dieser Wald, heute zu den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten gehörig, war früher Jagdwald der Glücksburger Herzöge. Am Schlossgraben des dort gelegenen Jagdschlosses Friedrichsthal gab es eine Wassermühle. Ob damit der Name "Mühlendamm" erklärt ist  -  oder ob es bachabwärts eine weitere Mühle gegeben hatte (?).
Heute wird der Bachlauf als schmaler Graben geführt und sein Wasser per Drainagerohr durch den Damm in die Ostsee geleitet. Die Wiese ist frei von Nasszonen voll zur Beweidung nutzbar.

Ein kleiner Parkplatz nahe der Straße und rund 150 m zum Strand (durch das Gelände eines Anwesens) ermöglichen einen einfachen Zugang zu diesem Küstenabschnitt.
https://www.ferienlandostsee.de/die-region/unsere-straende/muehlendamm.html
     
Blick vom abwärts führenden Weg in die Niederung Der mit Steinen verstärkte und mit niedrigen Bäumen bewachsene Damm Über den Damm führt ein von Wanderern gern genutzter Weg.
     
Bei niedrigem Wasserstand lässt sich gut am Strand entlang Richtung Neukirchen wandern,
der Blick reicht in der Ferne bis zur Geltinger Birk. Doch die bis auf den Strand wachsenden Bäume und Büsche zeigen, dass...
...bei hohem Wasserstand der Strand schnell schmal werden kann. Dann muss über die Steine balanciert werden.
 
Schön ist der Blick über die "Grenze" auf unser dänisches Gegenüber, Broager, auf Kragesand (Bilder links und Mitte) und zum aktiven Kliff Borreshoved (Bild rechts):
 
Bei Mühlendamm öffnet sich die Außenförde in die große Breite von Geltinger und Sonderburger Bucht. Die Küste ist  hier den Ostwinden stärker exponiert als weiter fördeeinwärts. Der schmale Strand ist dann rasch überspült. So finden wir des öfteren  -  Bilder unten beispielsweise im April 2019  -  frische Abbrüche in dem nicht hohen Grundmoränekliff.
Kleine Abschnitte zeigen dabei interessante Details  -  wie dieses streifige kreidereiche Band, rhythmisch abgesetzt im (wohl nicht schnell fließenden) Schmelzwasser (2 Bilder links). Gleichfalls im gering bewegten Schmelzwasser abgesetzt feine schluffige Lagen, später augenscheinlich im gefrorenen Zustand seitlich hoch gestaucht (?) (Bilder rechts)
     
     
Auch hier gab es wieder neue Steine  -  sehr unterschiedlicher Genese, Herkunft und Altersstellung zu sehen:
 
     
     
IV  Von Neukirchen zur Bucht von Habernis
     
Der beschauliche Ort Neukirchen hat eine ungewöhnlich-interessante Entstehungsgeschichte  -  hier ausführlich nachzulesen: https://www.steinbergkirche.de/gemeinde-infos/unsere-doerfer/neukirchen.
Zwei Bauwerke stehen noch als Zeugen einstmals hoffnungsvoller Initiativen. Das ist einerseits die hübsche geweißte Backsteinkirche etwas westlich des Ortes, geweiht 1622. Sie wurde vom Glücksburger Herzog Johann d. J. im Kontext seiner Absicht erbaut, mit dem Ort "Nieby" (neue Stadt) eine eigene Seehandelsstadt neu entstehen zu lassen  -  als Gegenüber seiner dänischen Besitzungen auf Kegnaes und in Konkurrenz zu Flensburg. Daraus wurde nichts - aber die Kirche wurde errichtet (zeitgleich mit einer entsprechenden Kirche auf Kegnaes) und tut bis heute ihren Dienst. Inzwi-schen steht sie allerdings nicht mehr weit von der Kliffkante, ein Sorgenpunkt. Gleichwohl - die See wird sogar immer wieder in das Kirchenleben mit einbezogen, zum Beispiel bei Taufen mit Fördewasser.
 Die Neukirchener Kirche, einschiffig, mit Balkendecke und kleinem Chor   Eine Wächtereiche am Treppenabgang Das kirchnahe Fördeufer, eine mit Buhnen zusätzlich geschützte  Flachwasserzone
 
Der zweite Zeuge - aus nicht so alter Zeit - ist das Ständerwerk der einst weit in die Förde führenden Seebrücke. Sie stammt aus den 70er Jahren des 20. Jh. und diente etwa 20 Jahre lang als Anleger für die beliebten "Butterfahrten" über die Förde nach Sonderborg. Auch in ihr drückte sich das Bestreben aus, einen "Brückenschlag" über die Förde zur dänischen Seite zu vollziehen (Bild rechts: der Blick über die Förde zum dänischen Sonderborg). Mit dem Ende der zollfreien Fahrten verlor sie ihre Funktion.
 
     
Das Kliff zwischen Neukirchen und der Habernisser Bucht ist ein nicht sehr hohes Grundmoränekliff, weitgehend mit Bäumen und Sträuchern bewachsen. Allerdings erfolgen am Kliff-Fuß doch auch Angriffe durch höheren Wasserstand und Wellenschlag. Diese kleinen Aufschlüsse zeigen, dass die Grundmoräne nicht immer homogen ist (wie im Bild unten rechts), sondern auch Partien mit gestauchten, sandigen und schluffigen Schichten enthält (Bilder 2. Reihe, rechts)
     
     
Und auch hier hat das Sturmhochwasser Spuren hinterlassen...
     
     
Literatur:
Gripp K. 1954: Die Entstehung der Landschaft Ostschleswigs vom Dänischen Wohld bis Alsen. Meyniana 2, 1954
Köster R. 1958: Die Küsten der Flensburger Förde. Ein Beispiel für Morphologie und Entwicklung einer Bucht.
Schr. Nat. Ver. Bd. 29, 1. Kiel 1958
Stoltz, Chr.: Gravitative Massenbewegungen an der Flensburger Förde: Eine Bestandsaufnahme zu Ausmaß und Potential.
 
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