Eiszeitliche Landschaftselemente -
Kames
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Die Bezeichnung "Kame"
stammt aus dem Schottischen und kennzeichnet ursprünglich nur einen steilwandigen Hügel.
Kames als glaziale Landschaftselemente sind rundliche
(auch ovale) Hügelformen, die aus sandig-kiesigem Aufschüttungsmaterial
bestehen. Sie wurden gebildet durch Ablagerungen aus
Schmelzwasser in Gletscherspalten oder Gletschermühlen.
In Schleswig-Holstein sind Kames wenig bekannt. Anders auf
Langeland: Die weitgehend ebene Landschaft dieser lang
gestreckten dänischen Insel ist übersät mit besonders vielen
sog. "hatbakker" (Huthügel) und erhält dadurch ein sehr
charakteristisches Gepräge. Ihre Zahl wird mit ungefähr 690
angegeben - wobei es sicher einst mehr waren. Ihre
Höhe variiert zwischen wenigen m bis 37 m bei einem Durchmesser
zwischen 50 und 300 m.
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Die meisten Hügel bestehen aus grobkörnigem Kies und Sand,
einige wenige enthalten feine tonige Sedimente. In diesen Fällen
kann ihre Entstehung auf kleine Eisstauseen zurückgehen. Es wird
davon ausgegangen, dass die Kames in der Schlussphase des
Weichsel-Glazials entstanden, als die große Landeismasse bereits
viele Spalten aufwies, in Toteis-Komplexe zu zerfallen begann
und reichlich sedimentreiches Schmelzwasser strömte. Die Huthügel auf Langeland sind
von keinem späteren Eis mehr überfahren worden. |
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Vor allem im südlichen Langeland können die
gerundeten Hügel gut wahrgenommen werden. Ihre Form kann eher
breit lagernd und ebenmäßig gerundet sein - oder
eine Spitze andeuten (1. bzw. 3. Bild). Häufig unterscheidet sie
ein andersartiger Bewuchs von der landwirtschaftlich
bearbeiteten Grundmoränenlandschaft, aus der sie sich erheben.
Allerdings sieht man auch immer wieder Kames, die in die
Feldnutzung einbezogen werden - und so sicherlich
allmählich an Kontur verlieren (3., 5. und 12. Bild unten). |
Jürgen Ehlers und Graham Larson haben die Kames
auf Langeland kartiert. Daraus resultiert die gut verständliche
Zusammenfassung in Ehlers' Buch "Das Eiszeitalter" S. 128ff.
Per Smed (Autor des empfehlenswerten Buches "Steine aus dem
Norden") hat bereits in den frühen 60er Jahren darauf
hingewiesen, dass das sandig-kiesige Material in den Kames
geschichtet liegt, aber in einer Wölbung, die der äußeren
Hügelform entspricht.
In einigen Kliff-Aufschlüssen, z. B. in Dovns Klint oder Gulstav
Klint, sind Kames durch die Erosion angeschnitten worden.
Dadurch zeigen sie ihren inneren Aufbau. |
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Es ist zu vermuten, dass es sich bei diesem Rundhügel in
einer Niederung bei Ahneby in Angeln (Schleswig-Holstein)
ebenfalls um einen kleineren Kame handelt. |
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Literatur:
Ehlers J. 2011: Das Eiszeitalter. Spektrum-Verlag.
Larsen G. 2002: "Fyn og
Øerne" in der Reihe Geologisk
Set (Geografforlaget)
Smed P. 1962: Studier over den fynske øgruppes glaciale
landskabsformer. Meddelelser fra Dansk Geologisk Forening 15 |