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Landschaft - Strände und Kliffs

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Fyns Hoved, Fünen
 
Die Fahrt über die Halbinsel Hindsholm im äußersten Norden der Insel Fünen führt durch die wellige Grundmoränenlandschaft des letzten weichselzeitlichen Eisvorstoßes (Bælthav-Vorstoß). Zu sehen sind rechts und links der Straße die charakteristischen, langgestreckten (zuweilen drumlinartig ausgebildeten) Moränenhügel, die der Bewegungsrichtung des Eises folgen (Bild rechts). Zwischen Martofte und Nordskov fährt man durch eine hübsche  -  eher selten anzutreffende  -  Allee von Elsbeerbäumen.
 
Die Kartenskizze lässt erkennen, dass die Nordspitze von Hindsholm, Fyns Hoved, eine Landschaft der Begegnung zwischen Land und Meer ist, geologisch jung und fortwährend in Veränderung begriffen. In Fyns Hoved (Bild rechts) sind in drei hoch liegenden Kuppen die Reste eines Randmoränenzuges des Bælthav-Vorstoßes erhalten. Sie wurden auf der exponierten Westseite vom Meer angeschnitten und werden allmählich abgetragen. Was in ihnen an großen Steinen und Geröll enthalten ist, baut den steinigen Strand am Kliff-Fuß auf. Das feine Material wird von der Strömung mitgenommen und im Strömungsschatten auf der Ostseite des Hoved in Form von Sandbänken und flachen Nehrungen abgesetzt. (Bilder unten)    
     
 
  Diese Kartenskizze (links) stammt aus einem Flyer, sie ist auch auf Infotafeln am Ort wiedergegeben  -  und zeigt gut die Gegebenheiten  -  und Wandermöglichkeiten.
Ein erster, einen Überblick gewährender Parkplatz befindet sich auf den Strandwällen auf Korsøre.
 
  Blick von Korsøre auf die
  Spitze von Fyns Hoved.
  Die bewaldete Kuppe
  rechterhand ist ein durch
  die Landhebung
  inzwischen passives Kliff
  der einstigen Insel Jøvet.
       
Folgt man der Straße entlang diesem bewaldeten Steilhang, gelangt man über den Strandwall "Halsen" auf den Parkplatz am Fuß des Bydebjergs, dem ersten der drei Moränenhügel auf Fyns Hoved.
Bild rechts: Blick zurück über "Halsen" auf die bewaldete Kuppe von   
Jøvet. Links die Wasserfläche des Pughavn  -  ein flaches Noor. Noch ist zwischen der Landzunge "Tornen" und dem flachem, östlichen Zipfel des Hoved der Zustrom von Frischwasser aus dem Kattegatt gegeben  -  Satellitenbilder zeigen jedoch, dass einmal die Zeit kommen wird, da Fællesstrand und Pughavn einen großen, vom offenen Meer abgetrennten Strandsee bilden werden.
   
 
Blick über Pughavn und Fællesstrand Blick von Jøvet über Pughavn auf den noch offenen Durchfluss
 
Wählt man vom Parkplatz aus den steinigen Weg um Fyns Hoved und balanciert vorsichtig über die Strandsteine, kann man Eindrücke vom Kliff-Aufbau und von der Vielfalt der mit dem Eis aus dem skandinavischen Raum hierher gebrachten Steine bekommen.
       
Im Kliff sind Ablagerungen aus mehreren weichselzeitlichen sowie noch älteren Vereisungsphasen offen liegend. Auffallend die kiesreichen Schmelzwassersande und Blockpackungen, wie sie oft nahe dem Eisrand auftreten.
 
Flint mit Kalkeinschlüssen (von Polydora ciliata durchlöchert) rötlicher Augengneis Porphyr, als Windkanter ausgebildet Fragen wirft dieser feinkörnige Magmatit auf: er zeigt deutliche  Bearbeitungsspuren
 
Wählt man den oberen Wanderpfad entlang der Kliffkante, wird man durch weite Ausblicke auf die sehr vielgestaltige Landschaft belohnt. Da das Gebiet von Schafen und Galloway-Rindern beweidet wird, muss man sich entsprechend achtsam verhalten.
 
  An der Spitze findet der Abtrag nicht nur an der Kliff-Sohle statt. Das sandige Substrat wird durch Regen und Wind auch auf der Höhe ausgewaschen und fortgespült.
Ob die Schwalben hier tatsächlich erfolgreich gebrütet haben?
 
 
Last not least... ein abendlicher Gang zu Hoveds Spitze (2008)  - die Begegnung mit einer (verirrten?) Zauneidechse eingeschlossen...
         
Zeigt Fyns Hoved sich bei klaren Wetterlagen von seiner strahlend schönen Seite, kann es doch auch zu anderen Zeiten gefallen  -  abends oder morgens bei Sonnenaufgang...
         
 
Literatur:
Larsen G. 2002: "Fyn og Øerne" in der Reihe Geologisk Set (Geografforlaget)
 
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