Landschaft - Strände und Kliffs
Aber auch in regenreichen Sommern kann es zu erheblichen Abbrüchen kommen. Mitgeschleppte Vegetationsdecken deuten darauf, dass die Abbrüche nicht nur in der Hangmitte (4. Bild unten) erfolgen, sondern oft auch die Oberkante mit Ausbrüchen einschließen (1. und 2. Bild unten), wenn der Hang durch Verluste im Sohlenbereich instabil geworden ist. Der niedergebrochene Kliffschutt begrünt sich vorübergehend mit Pionierpflanzen wie dem Huflattich oder aus verlagerten Pflanzen bzw. Saatgut von der Kliffkante. |
Aufpressungen durch den Druck des Eisschubes können einen
sog. Aufstauchungs-Sattel schaffen. Solche Formen sind hier (ohne gezielte Freilegung) nur andeutungsweise zu erkennen. |
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Aufwölbungen, Faltungen... Auch hier würde man gerne mehr von den Ergebnissen der glazialen Dynamik sehen - wissend jedoch, dass jedes präparierte Profil nur eine Momentaufnahme darstellt. |
Die Uferschwalben haben in den Beckensanden des Stohler Steilufers gute Wohnbedingungen - und lassen sich von den Strandbesuchern hoffentlich nicht stören. | |||
Das Stohler Kliff verliert durch die
Kliffabbrüche gegenwärtig (durchschnittlich) fast 50 cm pro Jahr (im Zeitraum von
1875 -1950 waren es noch 25 cm). Solange das niedergebrochene
Material am Kliff-Fuß liegt, wirkt es als Schutz. Bei hohem
Wasserstand wird es jedoch zerspült und alles Erdige sowie Sande
und Feinkies werden durch strandparallele Strömungen weggeführt.
Steine ab Faustgröße bleiben im Allgemeinen liegen oder werden
nur im Nahbereich bewegt. So bilden sich die typischen
Geröllstrände vor Steilufern. Badegäste weniger - aber viele Strandbesucher freuen sich an an der reichen und bunten Vielfalt unterschiedlichster Gesteinsarten. Petrographen, Geschiebekundler und Sammler bemühen sich, die vom Eis von weit her transportierten Gesteine zu bestimmen und ihre mögliche Herkunft zu benennen. |
Viele Großgeschiebe weisen Gletscherschliff bzw. Gletscherstriemen auf. Sie lagen oft im Grund festgefroren und mussten ohne eigene Lageveränderung das Eis über sich hingleiten lassen. |
Literatur: Bürkner G. et al. 1999: So entstand Schleswig-Holstein. Geoprint Verlag. Ehlers J. 2011: Das Eiszeitalter. Spektrum Sachbuch. Gripp, K.1954: Die Entstehung der Landschaft Ost-Schleswigs vom Dänischen Wohld bis Alsen Meyniana, Bd. 2. Niedermeyer R. O. et al.: Die deutsche Ostseeküste. Sammlung geologischer Führer, Band 105. Gebr. Borntraeger 2011 Schmidtke K. 1992: Die Entstehung Schleswig-Holsteins - Von der Eiszeit zur Kulturlandschaft. Wachholtz Verlag. quartärgeologische Fachliteratur zum Stohler Steilufer: Döring, U.1990: Quartärgeologie des Stohler Kliffs und des angrenzenden Gebietes (TK 25 Blatt 1526 Dänischenhagen) Kubisch, M. & Schönfeld, J. 1985: Eine neue "Cyprinen-Ton"-Scholle bei Stohl (Schleswig-Holstein): Mikrofauna und Grobfraktionsanalyse von Sedimenten der Eemzeitlichen Ostsee. Meyniana 37: 89-95 Piotrowski, J.A. 1992: Till facies and depositional environments of the upper sedimentary complexes from the Stohler Cliff, Schleswig-Holstein, North Germany. Zeitschrift für Geomorph., Neue Folge, Suppl. Bd 84: 37-54. Prange, W. 1987: Gefügekundliche Untersuchungen der weichselzeitlichen Ablagerungen an den Steilufern des Dänischen Wohlds, Schleswig-Holstein. Meyniana 39: 85-110 Wenghöfer, S. 1991: Die weichselzeitliche Entwicklung des Dänischen Wohlds im Bereich Stohl/Marienfelde: quartärgeologische Kartierung und Kliffaufnahme |
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