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Landschaft  -  Strände und Kliffs

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   Fur  -  eine Stippvisite im Norden der Insel

     
Die Nordküste von Fur besteht aus einem weiteren Teilabschnitt des markanten Endmoränenzugs, der auch auf Mors im Hanklit und Feggeklit auftritt  -  und der von einem der letzten Eisvorstöße während der Weichselvereisung von Norden her aus dem Limfjordbecken aufgeschoben worden war.
An Furs Nordküste sind die heute noch bis 75 m hohen Moränen-hügel in einer Reihe von spektakulären, oft lotrecht stehenden Steilufern aufgeschlossen. In diesen aktiven Aufschlüssen offenbaren sich die ungewöhnlichen Schichten des Kliffaufbaues: die Serien des von Aschelagen durchsetzten Molers, überlagert von einer dünnen Decke aus glazialen Ablagerungen.
Am Knudeklint im Westen der Insel ist die für die Limfjord-Region insgesamt dokumentierte Molerserie vollständig vorhanden, sodass das Kliff beispielhaft als Typlokalität gilt.
 
 
  Da, wo im Bereich der Moränen-"Krone" (siehe Geologisk set: "Fur", Abb. 21.2) etwas landeinwärts der Moler bis an die Oberfläche reicht, wurde er in großen Gruben zur Gewinnung von Baustoff (Ziegeln) abgebaut wurde. Inzwischen wird er zur Herstellung von Granulaten und dämmenden Isolierplatten verwendet.

Die Abbauflächen sind in der Landschaft unübersehbar.
Um den Bispehuen herum gibt es eine für Besucher zugängliche Grube, die gut anschaubar in einer Wand die wechselnden Schichten von Moler und Vulkanasche zeigt.

Die Rotfärbung der Wege wird verursacht durch die Verwendung von stark eisenhaltigem Rødsten-Material im Wegebau.
 
Eine Kiesgrubenwand im Abbaugebiet am Rødstenvej (Zustand 2009).
Auch hier wird die Stauchung der aschereichen Molerschichten gut sichtbar. (Die glaziale Decke ist bereits abgeräumt.)
 
  Der Bispehuen ("Bischofs-Hut") am Rødstenvej wurde beim großflächigen Abbau bewusst als säuliges Relikt stehen gelassen, als eindrucksvolles Naturdenkmal. Am Scheitel des Monoliths lässt sich die ursprüngliche Höhenlage der Landschaft ablesen. Der Bispehuen zeigt durch ausgeprägte Aschenlagen besonders deutlich eine markante Stauchfaltung.
  Bilder des Bispehuen aus anderem Blickwinkel:
Die Detailbilder zeigen sowohl die lagig-feinkörnig-brüchige Struktur des Moler als auch die zwischengeschalteten, z. T. sehr dünnen, schwarzen Lagen aus Vulkanasche.
 
  In den Moler eingeschaltet finden sich flache Linsen aus hartem Zementstein. Es sind Kalkkonkretionen, d. h. Moler, der durch die Infiltration von Kalklösungen splittrig hart verfestigt wurde.
 
 

Die kuppige Landschaft nahe dem Parkplatz am Rødstenvej.
Irgendwann in einer nicht bestimmbaren Zukunft werden auch diese grünen Hügel angeschnittenes Steilufer sein, die Erosion tut  -  wenn auch langsam   -  ihr Werk.
 
Rødstenen ist ein nicht aus Moler bestehender Teil des Steilufers von Nordfur, gleichwohl auffallend und bemerkens-wert. Das als niedriger Härtling in die Wasserkante vorragende Kliff besteht aus glazialen Schmelzwassersanden und groben Kiesen, die durch Eisenverbindungen verkittet sind. Schalig oder lagenweise entstandene, harte Brauneisen-Verkrustungen (Konkretionen) bilden im Verein mit weniger eisenreichen weicheren und feinkörnigen Partien ein Relief.
Das dritte Bild dieser Reihe zeigt im Moler des Stolleklints zwischen einem Faltenbogen (links) und einer schräg darüber geschobenen weiteren Molerserie (mit Asche, oben im Bild) eine größere Linse aus grauem Ton (Stolleklint-Ton).
Die Fur-Formation ist dadurch gekennzeichnet, dass sie auch den ältesten Teil, die Basis der Moler-Ablagerungen enthält. Unter ihr lag ursprünglich der hier aufgestauchte Ton.
   
 
Empfehlenswert zum Verständnis der geologischen Gegebenheiten und zum Kennenlernen der in den Molerformationen reich und gut erhaltenen Fossilen:
           das Fur Museum in Nederby   
       siehe https://www.furmuseum.dk


Fundbeispiele aus dem Moler (div. Sammlungen)
siehe unter: https://strand-und-steine.de/gesteine/sedimentgesteine/tuff/aschentuff.htm

     
Auch am Strand von Fur begegnet man eiszeitlichen Geschieben aus dem Norden, die meisten stammen aus Norwegen. Im allgemeinen gut wiedererkennbar sind darunter die charakteristischen Gesteinstypen aus dem Oslo-Gebiet.
Nordmarkit Lardalit Tønsbergit (Kontaktgestein) Rhombenporphyr
Larvikit Rhombenporphyr Augengneisgranit (SW-Schweden) Kjelsasit
     
   
 
Literatur:
Geologisk set - Det nordlige Jylland. En beskrivelse af omrader af national geologisk interesse. Geografforlaget 1992
Geologisk Tidsskrift der Dansk Geologisk Forening (DGF), December 2011: "Molerområdets geologi – sedimenter, fossiler, askelag og glacialtektonik"
Geoviden Nr. 3: Molererts Historie. 2012. Hrsg. Geocenter Danmark.
Rohde Andrea: "Dänemark: Fossile Schätze zwischen Nordjütland und Limfjord." Sonderheft der Reihe: "Fossilien -  Erdgeschichte erleben" 2020. edition Goldschneck, Quelle & Meyer Verlag
Links:
http://www.vestjyskstenklub.dk/galleri/ALT%202020/Gronbjerg%20Klint/Gronbjerg%20Klint.html
 
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